13.03.23 Queen Elizabeth – Bwindi Regenwald

13.3. 2023 Queen Elizabeth – Bwindi Regenwald

Nach einem schnellen Kaffee ging es heute früh noch mal in den Queen Elizabeth Nationalpark. Kurz vor dem Gate machten wir einen Fotostopp zum Sonnenaufgang über der mystischen Landschaft. In der Nacht hatte es wieder heftig geregnet, sodass jetzt dicke Nebelwolken durch die hügelige Landschaft waberten. Während wir also in die Ferne guckten, entdeckte Vicent eine Hyäne, die kurz hinter uns über den Weg lief. Insgesamt waren es drei, die leider schnell in den Büschen verschwanden. Vicent ließ über Lautsprecher Hyänenlaute erklingen und tatsächlich kam ein Tier zurück und umrundete unser Auto zweimal, um seinen Artgenossen zu finden. Die drei Hyänen blieben die einzigen Fleischfresser, die wir heute sahen.

Ansonsten gab es viele Antilopen, fast ausschließlich Uganda Kop und Topis. In der frühen Morgenstunde waren sie ziemlich aktiv, wir sahen Paarungsversuche, Langstreckenläufe – die Topis hüpfen fast wie Känguruhs wenn sie rennen – und Kämpfe. Nach gut 2 Stunden ging es zurück zur Ishasha Jungel Lodge, wo schon Saft und Kaffee auf uns wartete. Das Frühstück war köstlich und wieder liebevoll zubereitet und serviert. Schade, dass wir hier nur eine Nacht verbringen und anschließend erneut unsere Taschen packen mussten. Ein Mitarbeiter zeigte mir noch einen Varan, der gemütlich im Baum auf einem Ast lag und mittlerweile waren auch viele Paviane und Makaken auf dem Gelände.


Unsere Fahrt ging durch hügelige Landschaft durch kleine Dörfer. Wir kamen an vielen Schulen vorbei und vor Allem die kleineren Kinder winkten uns zu mit teils lautstarkem Gebrüll. In Kihihi wurden uns die traditionellen Holzroller demonstriert, die hier noch als Transport und Fortbewegungsmittel genutzt wurden. Nächster Stopp war an einer Teeplantage. Von der Sammelstelle, wo jeder Arbeiter seine Ernte auf einem eigenen Haufen ablud, haben wir den Arbeitern zugeschaut. Die kräftigen Männer haben riesige Säcke mit Teeblättern nach oben geschleppt, die zwischen 30 und 40 kg wiegen. Die Frauen und Kinder müssen entsprechend öfter laufen, um ihre gesammelten Teeblätter nach oben zu bringen. Pro gesammelten Kilogramm bekommen die Pflücker 500 Ugandische Schillinge, ca. 13 Cent. Für einen Sack benötigen die Männer ungefähr 3 Stunden. Den Stundensatz für diesen Knochenjob könnt Ihr Euch mit einem einfachen Dreisatz ausrechnen;-)


Unsere Reise ging jetzt durch bergiges Gebiet auf einer ungeteerten Straße. Bis zu einer Höhe von 2200 Metern ging es hoch und die Landschaft mit den vielen Bergen, Hügeln und steil abfallenden Tälern war spektakulär. Trotz des unwegsamen Geländes, wird hier fast jeder Quadratmeter forst- oder landwirtschaftlich genutzt. Europäische Pinien und Eukalyptus werden als schnellwachsende Hölzer für den Bau und als Feuerholz angepflanzt. Zwischendurch immer wieder Tee, aber auch Kohl, Kartoffeln, Weizen und Bohnen. Auf dem letzten Abschnitt wird Eisenerz abgebaut. Die Steine werden mit Feuer erhitzt und dann mit der Hand abgeschlagen. Elektrische Werkzeuge gibt es nicht. Am Straßenrand werden dann aus großen Brocken mit Spitzhacken kleine Steine geklopft. Der Weg wurde immer unwegsamer und matschiger, aber Vicent hat uns routiniert und sicher bergrauf und bergrunter chauffiert. 

Unsere heutige Lodge liegt am Rande des Bwindi Nationalparks und hier bestimmen wieder die heimischen Bäume das Bild – eine scheinbar undurchdringliche grüne Wand, in der wir morgen die Gorillas besuchen werden. Hier ist es merklich kühler auf ca. 2000 Metern Höhe, das Gute ist, dass keine Malariamücken zu befürchten sind. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet.

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