Achtes Weltwunder – Unesco Weltnaturerbe - Garden Eden

Ngorongoro Krater

Der Besuch des weltberühmten Ngorongoro Kraters zählt definitiv zu den Höhepunkten einer Tansania Reise. Der Krater steht namensgebend für das gesamte Ngorongoro Schutzgebiet, welches 1959 gegründet wurde. Auch wenn der weltberühmte Krater „nur“ ein Schutzgebiet ist, führen wir es in der Liste der Nationalparks.

Ngorongoro Krater - Fakten


Das Gebiet wird heute als das achte Weltwunder bezeichnet, befindet sich im Norden von Tansania und grenzt an die südliche Serengeti. Das gesamte Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 8.200 km² und ist einmalig mit seinen weiten Landschaften, seinem Tierreichtum, Kulturen und archäologischen Schätzen.
19 km Durchmesser, Kraterwände bis zu 600 Meter hoch und das auf einer Fläche von 264 km² – einer der größten Vulkankrater (Caldera) auf der Welt, der nicht mit Wasser gefüllt ist.
Der Kraterrand liegt auf 2.300 Meter, der Kraterboden auf 1.700 Meter.

Zebra Baby - Die Tiere bleiben meist ein Leben lang im Krater

Warum ist der Ngorongoro Krater so ein Tierparadies?

Genau so beeindruckend wie das Naturphänomen sind die tierischen Bewohner, die Dank des Grundwassers des Kraterbodens und des im Herzen des Kraters liegenden, weiß schimmernden Lake Magadi hier ihre Wasserquellen finden. Das alkalische Wasser des Sees ist auf Ablagerungen von Vulkanasche zurückzuführen. In ihm und an seinen Zuflüssen tummeln sich während der Regenzeit viele Wasservögel. Im Krater herrschen wahrhaft paradiesische Zustände und nirgendwo anders sieht man so viele Wildtiere an einem Ort.

Die üppigen Wiesen ernähren bis zu 25.000 Säugetiere wie Zebras, Löwen, Büffel, Nashörner und Elefanten, Gazellen, Gnus, Wasserböcke, Elen- und andere Antilopen, Warzenschweine, Leoparden, Hyänen und Schakale, die bewaldeten steilen Kraterwände bieten Schutz für kleinere Antilopenarten wie dem Dikdik oder dem Bergriedbock. Die einzigen Tiere, die Sie hier vermissen werden, sind die Giraffen, die den Weg in den Krater über die steilen Hänge offensichtlich scheuen – ihre Lieblingsspeise (Akazien) ist hier auch kaum vertreten. Es gibt gute Chancen, dass sich eines der sehr stark bedrohten Spitzmaulnashörner blicken lässt, aber Glück gehört dennoch dazu. Ein spezielles Nashorn Schutzprojekt ist im Krater stationiert und bewacht die Tiere unter strengsten Vorkehrungen. Zurzeit spricht man von insgesamt 12 Tieren im Krater, aber genaue Zahlen werden nicht veröffentlicht.

Am Picknickplatz Ngoitoktok kann man beim Frühstück oder Lunch die Nilpferde beobachten. Oft ist der Platz aber überfüllt, und wir nutzen oft nur die Waschräume und suchen uns ein beschaulicheres Plätzchen für die Pause unserer Gäste.

Welche Aktivitäten werden angeboten?

Während im Ngorongoro Krater selbst nur Pirschfahrten im Jeep erlaubt sind, werden im Hochland auch attraktive Wanderungen mit bewaffneten Rangern angeboten, für einige Stunden am Kraterrand, oder auch tageweise mit Camping-Übernachtung. Ein Insider Tipp ist die Wanderung vom Kraterrand über das Hochland bis runter an den Lake Natron. Hier sollte man allerdings mindestens 3- 4 Übernachtung unterwegs einplanen und gut zu Fuß sein. Um den Besucheransturm in der einzigartigen Kulisse des Ngorongoro Kraters zu begrenzen, sollte der Besuch nicht länger als 6 Stunden dauern. Auch die hohen Gebühren für die Conservancy, die für jeweils 24 Stunden zu zahlen sind, sowie die Extragebühr in Höhe von $ 300,- für jeden Jeep der Touristen in den Krater bringt, reduzieren die Anzahl der Besuche sicherlich.

Warum leben Menschen in der Ngorongoro Conservancy ?

Um zum Krater oder in die Serengeti zu gelangen, muss man durch das Ngorongoro Schutzgebiet fahren. Dabei trifft man immer wieder auf Maasai, denen es gestattet ist, mit Ihren Rindern hier zu leben und die natürlichen Ressourcen für ihre nomadische Lebensweise zu nutzen. Das Innere des Kraters ist für das stolze Nomadenvolk tabu, obwohl der Krater für sie ein spiritueller Ort ist – der Lerai Forest auf dem Kraterboden diente früher als Grabstätte.

Die deutsche Geschichte im Ngorongoro Krater


Noch Ende des 19. Jahrhunderts lebten die Maasai mit Ihren Herden im Krater. 1904 beantragte der deutsche Farmer Adolf Siedentopf, im Krater Viehzucht und Landwirtschaft zu betrieben, 1907 folgte sein Bruder Friedrich Wilhelm. Die Maasai wurden im selben Jahr gewaltsam umgesiedelt – lediglich ein paar „durften“ bleiben, um den Kolonialherren bei der Viehzucht zu dienen. Der erste Weltkrieg verhinderte, dass weitere Gebiete innerhalb des Kraters an burische Siedler gegeben wurde. Erst 1975 wurde die Landwirtschaft endgültig im Krater verboten und die Wildtiere konnten nach und nach den paradiesischen Ngorongoro Krater wieder besiedeln und ihn mit einer unvergleichlichen Tierdichte und Artenvielfalt in einen Garten Eden verwandeln. Das Siedlungsrecht der Maasai hat mittlerweile zu einem so hohen Bevölkerungswachstum (was eine massive Vergrößerung der Viehherden der Nomaden mit sich zog) im Schutzgebiet geführt, dass eine Gefährdung des Ökosystems befürchtet wird. Mit Landkauf außerhalb des geschützten Gebietes will die tansanische Regierung den Umzug größerer Bevölkerungsgruppen und ihrer Herden erreichen.

Wo kann man am Ngorongoro Krater übernachten?

Übernachten kann man direkt am Kraterrand oder knapp außerhalb des Schutzgebietes. Der absolute Vorteil der etwas kostspieligeren Übernachtung am Kraterrand liegt darin, dass man frühmorgens, rechtzeitig bevor die außerhalb des Gebietes in Karatu übernachtenden Touristen eintreffen, im Krater ist und das Erwachen der gesamten Tierwelt miterleben kann. Trotz der hohen Parkgebühren ist der Krater zu Hauptreisezeiten wie Juli und August überlaufen, dessen sollte man sich bei der Reiseplanung bewusst sein.

Es gibt nur wenige Lodges direkt am Kraterrand, die über eine fantastische Sicht in das Weltnaturerbe bieten. Die beste Sicht bietet die Ngorongoro Wildlife Lodge, die muss dann auch über einen gewissen Renovierungsstau hinwegtrösten. Die Ngorongoro Serena Safari Lodge ist sehr beliebt und bietet ebenfalls eine großartige Sicht vom Restaurant hinter Glas oder vom Balkon der Zimmer. Gegenüber der Serena Lodge liegt am westlichen Kraterrand die Sopa Lodge mit ihren 97 Zimmern und einem Pool (bei den Temperaturen auf über 2000 Metern Höhe nicht unbedingt ein „must have“. Die Anfahrt ist etwas mühsam und bei Regenwetter mitunter abenteuerlich. Sehr viel beschaulicher als in den Lodges geht es im Pakulala Zeltcamp zu, für uns der schönste Campingplatz der Welt. Das Mittagessen am Kraterrand wird immer in unserer Erinnerung bleiben. „Versailles trifft Massai“ – so beschreibt sich selbst die Ngorongoro Crater Lodge von &Beyond. Den Luxus muss man dann aber auch bereit sein zu zahlen;-). Ein weiteres Highlight in der preislichen Oberklasse ist das kleine Entamanu Ngorongoro Camp von Nomad Tanzania mit nur sieben Zelten. Hier bestimmt die Natur das Design und der Blick kann von der Serengeti bis zum Krater schweifen. Individueller Service, exzellente Küche und perfekt ausgebildete Safariführer sind neben der traumhaften Aussicht über den Krater die Highlights.

Wann ist die beste Reisezeit für den Ngorongoro Krater?


Der Ngorongoro Krater kann das ganze Jahr über besucht werden, allerdings sind die steilen Wege hinab zum Krater in der Regenzeit oft rutschig. Die Trockenzeit beginnt in der Regel im Juni und endet im Oktober. Auch die Monate Dezember bis März, direkt nach der kleinen Regenzeit, sind für einen Besuch des Ngorongoro Kraters empfehlenswert. In der Trockenzeit kann es in der Ngorongoro Conservation Area sehr staubig werden.