Mit gepackten Lunchboxen ging es los in den Mkomazi Nationalpark, der nur 6 Kilometer vom Elephant Motel entfernt ist. Der Mkomazi ist um diese Jahreszeit sehr grün und die Ebenen sind mit hohen, teils sehr schönen Gräsern bewachsen. Die Pare und Usambara Berge bilden eine beeindruckende Kulisse hinter den großen offenen Graslandschaften. Der Park bildet ein Ökosystem mit dem Tsavo West in Kenia und die Tiere wandern in diesem riesigen Gebiet hin und her. Mkomazi war lange ein Schauplatz der Wilderei, das Spitzmaulnashorn war im Park ausgerottet und 1989 wurden gerade noch 11 Elefanten gezählt. Ein Zuchtprogramm mit Nashörnern aus Südafrika begann unter strengen Schutzmaßnahmen, ebenso ein Wildhund Schutzprogramm. Bei unserem langen Gespräch mit dem Chef des Parks wollten wir die Möglichkeiten für unsere Kunden eruieren, die dieser Park bietet. Derzeit sind die Nashörner in einem eingezäunten und bewachten Gebiet von 50 qkm. Ein neues kleineres Gehege mit 13 qkm wurde bereits eingezäunt, in das zukünftig ein kleiner Teil der Nashörner gebracht wird, die dann von Touristen besucht werden können. Der Mkomazi wäre dann ein Park, in dem die Big Five gesichtet werden können. Wie schon im Juni war ich begeistert von der Landschaft und den Ausblicken, die weit bis nach Kenia in den Tsavo Park gehen. Was für eine Weite und Einsamkeit. Ein Auto kam uns am Gate entgegen, dass den Park verließ, ein weiteres ist uns nicht begegnet. Aus der Ferne haben wir Zebras gesehen, etwas näher waren teilweise die Giraffen, von denen ca. 30 in einer Ebene zu finden waren, Elands mit bis zu 900 kg die größten und Dik Diks mit ca. 5 kg die kleinsten Antilopen. Elefanten haben wohl kurz vor uns den Weg gequert, wir fanden frische Spuren und Dung, von den sanften Riesen aber war keiner zu sehen – schade! Wie machen die das bloß so gut unterzutauchen bei der Größe? Gegen 09:00 Uhr kam Fransiscas Mann Said und ihre älteste Tochter Rauda aus Arusha und wir wanderten ein bisschen mit einem bewaffneten Ranger durch den Park und erarbeiten uns im hügeligen Gelände fantastische Ausblicke. Stundenlang könnte ich hier sitzen und den Blick genießen, meditative Kraftorte!
Eigentlich wollten wir bis abends im Park bleiben, wieder im Elephant übernachten, am nächsten Tag nach Moshi um dort ein paar Besorgungen zu machen und mich dann am Flughafen in der KIA Lodge in einem Tageszimmer unterbringen, in dem ich mich vor meinem Rückflug am Abend noch duschen und sortieren könnte. Die kleinen Jungs von Fransisca waren aber abwechselnd krank mit Fieber und wir beschlossen die Nacht in Arusha zu verbringen. So brachen wir gegen 15 Uhr auf, der Kilimanjaro zeigte uns während der Fahrt kurz seine weiße Spitze über den Wolken. In Moshi genossen wir noch hervorragenden Kaffee und Kuchen im Coffee House und erreichten Arusha gegen 20 Uhr. Die Freude der Kinder war groß, als Mama wieder da war. Der kleine Saed (3 Jahre) und die Mädels Rauda (16), Raida (12) und Raifa (9), kamen uns schon auf dem Hof entgegen, der kleine kranke Zaem (1) lag schlafend auf dem Sofa. Er wachte erst später auf und präsentierte uns seine neu erlernte Fähigkeit: Laufen ohne Festhalten. Die Mädels sind vor 2 Wochen aus Kenia gekommen, wo sie in ein Internat gehen, jetzt sind bis Januar die langen Schulferien in Kenia.
Von Heriel musste ich mich leider schon verabschieden, er war wie immer ein großartiger Fahrer und Guide und mittlerweile ein guter Freund. Auch er freute sich sehr auf seine Frau und die 3 Jungs (4 und die Zwillinge 6 Monate). Jetzt hat er erst mal frei und viel Zeit für Alle.
Ich genoss erstmal eine ausgiebige Dusche und sortierte mein Gepäck für den Rückflug am nächsten Tag. Von dem Kuchen war ich noch so satt, dass ich eigentlich auf das Abendessen verzichten wollte. Geht bei afrikanischer Gastfreundschaft gar nicht und ich konnte dann der frischen Avocado nicht widerstehen, die ich mir mit Saed teilte. Dann noch einchecken für den Flug und müde wie immer ins Bett. Meine letzte Nacht in Tansania – Lala Salama!