11.03.23 Queen Elizabeth Nationalpark – Kazinga Channel

11.03.2023 Queen Elizabeth Nationalpark und Kazinga Kanal

Eine halbe Stunde mussten wir die Buckelpiste zurückfahren, um in den Queen Elizabeth Nationalpark reinfahren zu können. Der Gamedrive über matschige Pisten verlief etwas ereignislos. Ein paar Antilopen, ein paar Warzenschweine, verschiedene Vögel. Immerhin ein paar Elefanten und viel Landschaft. Das Rwenzori Gebirge hüllte sich in Wolken, und die vorherrschenden Pflanzen hier sind kakteenartige Bäume.

Nach ca. 2 Stunden entdeckte Vicent doch tatsächlich beim Vorbeifahren einen Leoparden in einem dieser Kandelaberbäumen liegen, ca. 15 Meter von uns entfernt, sozusagen auf Augenhöhe, Ich hätte niemals gedacht, dass die edlen Katzen sich so einen ungemütlich aussehnden Platz aussucht. Was für ein Prachtexemplar von Leoparden, das wir nun exklusiv betrachten durften. Die Big Five haben wir somit gesehen und einges mehr wird uns sicherlich noch geboten werden.

Vicent hatte andere Fahrer über seinen Fund informiert und weitere Fahrzeuge kamen und jedes Mal schaute die Katze nach oben und betrachtete die Neuankömmlinge. Die laute indische Familie, den offenen Jeep und einen weiteren Minibus ertrug sie noch stoisch. Als dann aber der laute und stinkige, für Pirschfahrten umgebaute Lastwagen kam und dann auch noch rangiert werden musste, wurde es dem Leoparden zu viel.
Das imposante Männchen erhob sich und balancierte geschickt durch den Baum, bis er für uns unsichtbar auf der hinteren Seite des dichten Baumes verschwand. Von ereignislosem Gamedrive sprach niemand mehr;-).
Vor Allem als sich kurz danach noch eine Python über den Weg vor uns schlängelte. Auf der Rückfahrt zur Lodge kam dann noch ein Varan mit Beute über die Straße (für gute Fotos leider viel zu schnell). Was haben wir doch für ein Glück! Und wieder bewahrheitete sich der Satz „In Africa anything can happen anytime“.

Nach kurzer Mittagspause ging es los zum Kazinga Channel, ein gut 40 Kilometer langer Kanal zwischen dem Lake George und Lake Edward. Kurz hinter der Ausfahrt aus unserem Hotel begegnete und eine große Elefantenherde, die an das Ufer des Lake George zum Trinken gekommen waren. Wir hatten extra Zeit für den Weg berechnet und hatten Zeit die Familie ein bisschen zu beobachten. Auch den Hippos statteten wir noch einen Besuch ab. Die massigen Nilpferde boten uns ein paar Kampf- oder Spielszenen, doch nach 5 Minuten mussten wir weiter.
Wir bekamen für unsere zweistündige Bootstour wieder ein privates, überdachtes Boot, mit dem wir über den Kanal fuhren. Obwohl wir nur eine Strecke von ca. 2 Kilometer zurückzulegen hatten, haben wir unglaublich viel gesehen. Es war, als würde man durch das Paradies schippern.
Am Ufer wuchsen Wasserhyazinthen mit lilafarbenen Blüten im satten Grün. Büffel lagen oder fraßen am und im Wasser, Nilpferde lagen teilweise an Land oder tauchten immer wieder aus dem Wasser auf. Hunderte schwarz-weiße Kingfisher Vögel (Graufischer), brüten in den Löchern in den sandigen Klippen, afrikanische Seeadler zogen über uns ihre Kreise und Wasserböcke schauten uns vom Ufer her an.

Störfaktor im Paradies sind die Krokodile, die sich heute gut getarnt hatten und sich nicht als Fotomotiv zur Verfügung stellten. Sehr kooperativ zeigte sich aber ein großer Varan, der am Ufer direkt an unserem Boot vorbeilief. Auf einer Landzunge in weiter Ferne stand ein einsamer, riesiger Elefant – was für ein Bild. Auf der anderen Uferseite entdeckten wir eine Herde Elefanten, die mit lautem Getröte auf sich aufmerksam gemacht hatten. Schnell fuhren wir rüber und sahen die Elefanten am Ufer. Da schon ein anderes Boot sehr nah am Ufer war, entschied unser Kapitän, erst noch ein Stück in Richtung Lake Georg zu fahren, wo sich Flamingos, Störche und Marabus versammelt hatten. Wieder zurück ging es zu den Elefanten, die bis zum Ufer vorgekommen waren. Langsam trieben wir mit dem Boot vorbei. Was für eine friedliche Stimmung bei den sanften Riesen. 

Viel zu schnell ging unsere 2 Stunden auf dem Boot vorbei. Wir stiegen wieder in den Jeep und fuhren in Richtung Lodge zurück. Die Elefantenherde, die wir auf der Hinfahrt am See sahen, war immer noch da und wir verbrachten noch ein bisschen Zeit bei ihnen. Es ist immer wieder faszinierend, das Sozialverhalten in diesen Gruppen zu beobachten. Die Kleinsten der Gruppe sind immer geschützt von den Großen und sobald die Leitkuh kommuniziert, setzt sich die ganze Herde wieder in Bewegung.

 
An der Lodge angekommen, sind Anouchka und ich noch über die matschigen Salzwiesen zum kleinen See gelaufen und haben ganze vier Flamingos gesehen. Über das Abendessen und unsere Disconacht im Busch schweigen wir uns aus. Obwohl wir am Tanz um´s Lagerfeuer nicht mitgemacht haben, war am nächsten Tag keine von uns ausgeschlafen. Eine Mischung aus Safari und Partytouristen verträgt sich halt nicht.