04.03.2023 Besuch der Ziwa Rhino Sanctuary

04.03.2023 Von Entebbe nach Ziwa

Nach einem gemütlichen Frühstück kam um 8 Uhr unser Guide Vicent mit dem Jeep und wir verstauten unser Gepäck im Wagen. Wenn man zu sechst fährt und auch noch Einkäufe und Wasser lagern muss, darf das Gepäck nicht zu große sein. Weiche Taschen erleichtern das platzsparende Packen ungemein.

Unsere Fahrt ging erst mal nur zur nahe gelegenen Victoria Mall, wo wir Geld am Automaten gezogen haben und uns mit Snacks und SIM Karte versorgt haben. Wir fuhren Richtung Norden durch Kampala, wo hektischer und wuseliger Verkehr herrschte. Vorbei an Märkten, Geschäften und Wohnhäusern, bis es wieder ruhig und entspannt wurde und die Gegend dörflicher.
Unser Guide und Fahrer Vicent kaufte an einem kleinen Markt am Straßenrand frisches Obst für uns und wir bestaunten die tropischen Früchte wie die riesigen Jack Fruits und den Lieferanten, der ca. 30 Ananas kunstvoll gestapelt auf seinem Motorrad gestapelt hatte. Einen weiteren Stopp für die von uns gewünschten Avocados und Pipi Pause an der Tankstelle. Gegen 12:30 Uhr machten wir unser Picknick mit frischen Mangos, herrlich saftiger Ananas, Wassermelone und Avocado – köstlich.

Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und die Fahrt war wirklich entspannt. Unser Ziel, das Ziwa Sanctuary erreichten wir um 13:40 Uhr und 20 Minuten später die Amuka Lodge, unsere Unterkunft für heute. Nach dem CheckIn hatten wir noch 20 Minuten, bevor es wieder los ging zum Nature Walk. Auf der Fahrt zur Ranger Station begegneten uns Warzenschweine, Buschböcke und Uganda Kops, eine Antilopenart, die in Uganda zahlreich vertreten ist. Bei der Station angekommen, haben wir die 20 $ Gebühr für unseren „Spaziergang“ gezahlt und los ging es. Das Ziwa Rhino Sanctuary ist der einzige Ort in Uganda, wo man Nashörner in ihrer natürlichen Umgebung sehen kann, nachdem zu Lebzeiten Idi Amins der Bestand ausgerottet wurde. Mit 6 geschenkten und gekauften Tieren aus einem Zoo in USA und der Solio Ranch in Kenia, ist der Bestand auf 36 Tiere angewachsen.

Auf unserem Marsch durch den Busch, sahen wir Makaken, Warzenschweine, Antilopen und viele Vögel, von denen wir noch mehr nur hörten. Durch hohes Grasland mit vereinzelten Büschen und Bäumen liefen wir mit unserem Ranger Guide und entdeckten die Gattung Homo Sapiens im Schatten eines Baumes – eine Gruppe von Rangern, die Nashörner konnten nicht mehr weit sein.
Und tatsächlich sahen wir kurz darauf 2 der mächtigen Dickhäuter, friedlich grasend. Und kurz darauf erblickten wir die derzeitige Attraktion in Ziwa, das mit 2 Monaten jüngste Baby, ein noch namenloses kleines Männchen und seine Mutter.
Es wird noch ein solventer Spender gesucht, der diesem niedlichen Zwerg seinen Namen geben darf. Leider war der kleine Kerl müde und legte sich bald im Schatten zur Ruhe und war kaum noch zu sehen. Nachdem wir genügend Fotos und Videos von dieser Gruppe gemacht haben, liefen wir weiter.

Nach ein paar hundert Meter sahen wir die nächsten Drei, eine Gruppe aus 2 halbwüchsigen Männchen und einem Weibchen. Es ist so eine schöne Erfahrung, diese bedrohten Tiere gemächlich grasen zu sehen. Immer wieder mussten wir zurückweichen, damit wir unseren Sicherheitsabstand wahren konnten. Die gesamte Szenerie war so friedlich und wunderschön.
Aber der Anblick der Ranger erinnerte uns daran, dass diese beeindruckenden und urzeitlich anmutenden Tiere ohne den Schutz der Männer keine Überlebenschance haben. 24 Stunden dauert eine Schicht, in der sie die Breitmaulnashörner nicht aus den Augen lassen. Das in dieser aufgeklärten Welt, der Mythos der angeblich sagenhaften Kraft des Nashorn Keratins immer noch Bestand hat, ist traurig und für die Menschheit beschämend.


Wir baten, auf dem Rückweg noch mal bei dem namenlosen Nashornzwerg vorbeizugehen und tatsächlich hatten wir Glück. Er hatte die Position gewechselt und lag sichtbar im Gras, wackelte mit den Ohren, beobachtete seine Mutter, die grasend einen Kreis um ihn zog, bevor sie sich etwas von ihm entfernte. Das war sein Startschuss und er erhob sich und eilte seiner Mutter hinterher. Und wo er einmal wach war, vollzog er ein paar Sprünge und inspizierte seine nähere Umgebung. Was für schöne Momente in denen man ganz klein und voller Demut auf die Wunder der Natur blicken darf.


So schwer es uns fiel, wir mussten und verabschieden und zurück zu unserem Jeep laufen. In der tieferstehenden Sonne waren die kurz gefressenen Wiesen bei der Rangerstation bevölkert von Tieren, die die angenehmeren Temperaturen jetzt zum ausgiebigen Grasen nutzten.
Durchgeschwitzt und glücklich erreichten wir unsere Lodge, genossen eine warme Dusche und setzten uns auf die Poolterrasse auf einen (Ihr wisst schon Malariaprophylaxe;-) Gin Tonic. Um uns die Geräusche des Afrikanischen Busches – angekommen!


Das gute Abendessen gab uns schnell eine bleierne Müdigkeit und alle verschwanden in ihren Zimmern – der Wecker für den nächsten Tag auf 06:30 gestellt.