Mweka Camp (3100 km) – Mweka Gate (1640 km)
Boah – habe ich gut geschlafen! Wie ein Murmeltier. Ein letztes Mal kam Super Tall mit meiner Washi Washi Wasserschüssel und natürlich auch mit Kaffee zu meinem Zelt und ich zog das letzte Mal die eingestaubte Wanderhose und die Wanderstiefel (mit Patina;-) an.
Auch an unserem letzten Tag schien die Sonne, der Berg zeigte sich mit seinen Schneefeldern über den üppig grünen Sträuchern und kleinen Bäumen im Camp. Davis übergab uns eine Namensliste der Porter, die uns bei der Verteilung der Trinkgelder helfen sollte. Diese werden in den Angeboten der Veranstalter ja mit angegeben und erscheinen einem recht hoch, aber nach einer Woche mit dem tollen Team, wurde es doch noch etwas mehr als vorher von uns veranschlagt. Das ist eine stolze Summe, aber die Leistung des Teams kann sie auch mit Stolz erfüllen.
Wir wurden bestens vorbereitet, vor und während der Reise, alle waren super hilfsbereit, um unser Wohl bemüht und sehr aufmerksam. Unsere Guides haben uns gut und (zumindest 2) erfolgreich zum Gipfel geführt.
Ich habe mich nie unsicher gefühlt (auch als Frau alleine im Zelt), und hatte vollstes Vertrauen in unsere Truppe. Das dazu noch das Wetter mitspielte und wir diesen wunderschönen Kilimanjaro täglich sehen konnten, in der Sonne frühstücken durften, keinen Regen hatten, hat unsere Wanderung natürlich noch perfekter gemacht. Auf die Frage zu Hause, ob ich diese Tour nochmal machen würde, kam ein ganz klares: NEIN. So schön und so gelungen kann es kein 2. Mal werden.
Die Trinkgeldübergabe und Verabschiedung vom Team waren für uns sehr emotional. Erst hat Davis eine Rede an uns gehalten und danach wir für die Jungs, wobei wir dann auch die Trinkgelder übergeben haben. Als sie dann ein Lied nach dem anderen für uns sangen, musste ich das ein oder andere Tränchen verdrücken und auch jetzt beim Schreiben, bin ich immer noch sehr gerührt. So eine gemeinsame Zeit ist sehr prägend und bewegend. Nancy meinte, sie könnte noch tagelang weiterwandern und ich wäre auch nicht abgeneigt gewesen. Es fehlte uns an Nichts und das „einfache Leben“ auf dem Berg hat uns gutgetan. Man hat viel Zeit zum Nachdenken und jedes Mal, wenn ich aus Afrika komme, werde ich mir bewusster, wie wenig es doch braucht, um glücklich zu sein.
Auf dem Weg nach unten wurden wir natürlich von unserem Team wieder überholt;-). Ihr Tempo ist einfach etwas flotter. Aber wir gingen auch wie kleine Kinder durch den wunderschönen Wald und erfreuten uns an den wundersamen Bäumen, den schönen Blumen, die einfache Wegstrecke und die Vögel und Affen. Eine Diadem Meerkatze entdeckten wir erst, als es von oben tröpfelte (hä? Regen bei blauem Himmel? – Ne! Blue Monkey;-). Auch Collubus Affen sahen wir und dazu das Konzert der Vögel, auf das wir weiter oben ja verzichten mussten.
Nach ca. 3 Stunden waren wir am Gate angekommen und hatten wieder sommerliche Temperaturen. Im Besucherzentrum mussten wir uns registrieren und haben dann nach ca. einer Stunde unser „Gipfeldiplom“ bekommen. Hier wartete auch Praise (Inhaber von Nyange Adventures) auf uns und überraschte uns mit einem kalten Kilimanjaro Bier. Nichts gegen unseren Ingwertee – aber darauf hatten wir uns schon seit mehreren Tagen gefreut:-).
Den einen oder anderen Mitstreiter vom Berg haben wir auch wieder gesehen und dann zerstreuten sich alle nach und nach auf nimmer Wiedersehen.
Unsere Mannschaft hatte mittlerweile das ganze Gepäck wieder auf dem Bus verstaut und fuhr davon, wir sollten mit Praise in sein Büro fahren. Nach dem 2. Kilimanjaro (Ihr kennt das ja mit dem Stehen auf einem Bein – nach so einer Strecke unmöglich;-), bekamen wir endlich unsere Urkunde und konnten los.
Das Büro von Praise liegt außerhalb vom Zentrum Moshis, in einer sehr schönen und grünen Gegend. Wir lernten noch einige Mitarbeiter aus dem Büro kennen und schauten uns den großen Garten an. Hier fanden wir einen großen Teil unseres Teams wieder – mittlerweile in „Zivil“ – die die Ausrüstung reinigten, da es am nächsten Tag schon wieder mit anderen Kunden losgehen sollte.
Als unser Fahrer uns mit dem Jeep abholte wurde wieder für uns gesungen und ein bisschen getanzt und der Abschied fiel uns wieder genauso schwer. Irgendwie wollte ich nicht, dass diese schöne und erlebnisreiche, aber auch entspannte Zeit endet. Aber wer weiß?
Vielleicht sehen wir uns wieder – der Mount Meru soll auch sehr schön sein;-)