08.11.2019 Selous Game Reserve – African Massage Stufe 12 von 10

Ein gemütliches Frühstück mit Aussicht auf den Fluss, ich wählte frisches Obst mit Joghurt und selbstgerechtem Müsli, dazu ein Saft und frisch gebrühter Kaffee, so fängt ein guter Safari Tag an. Die Lodge war so nett uns einen ihrer Guides zu „borgen“, damit wir nicht wieder im Busch verloren gehen.

Wir würden auf die beste Route für einen Gamedrive in der Gegend gehen – leider war es die Strecke, die wir schon am Abend zuvor vergeblich getestet hatten. Es ging also wieder über Stock und Stein und wir wurden auf schon fast vertraute Art durchgerüttelt. Zu sehen bekamen wir nicht viel, ein paar Giraffen und Impalas, Nichts was der Strapaze wert war. Unsere besorgte Frage, ob wir diesen Weg auch wieder zurückmüssten, wurde leider bejaht;-( Wir beschlossen die Gelegenheit zu nutzen und das in der Nähe liegende Nomad Sand River Camp zu besuchen. Nachdem wir in Katavi und Ruaha so tolle Erfahrungen mit Nomad machen durften, schien ein Besuch sinnvoll. Im Gegensatz zu den Zeltcamps ist das Sand River eine permanente Lodge gelegen am Rufiji Fluss, mit Aussicht auf weite Sandbänke. Der Loungebereich ist mit gemütlichen Sofas bestückt und der etwas höher gelegene Restaurantbereich bietet einen tollen Blick. Ein kleiner Pool lädt in der heißen Mittagszeit zum Verweilen ein, die großen Bäume bieten reichlich Schatten. Die Zimmer /Bungalows sind zum Fluss hin offen, eine etwas erhöhte Lage hält ungebetene Gäste aus den Zimmern fern. Auch das Badezimmer ist offen und man bekommt das Gefühl in der Wildnis zu schlafen, mit allem Luxus den ein gutes Hotel zu bieten hat. Leider waren alle Zimmer belegt und wir konnten nur eines besichtigen, aus dem die Gäste gerade ausgecheckt hatten. Fotos bekommen wir noch zugeschickt, ich kann nur die Aussicht und das Bad bieten, mehr durften / sollten wir nicht fotografieren. Ist ja auch verständlich, die Lodge möchte sich perfekt präsentieren.

Alles in Allem eine wunderschöne Unterkunft, in etwas unwegsamem Gelände. Der Airstrip ist nah, aber für Safaris muss man ins unwegsame Gelände. Wer aber nach einer längeren Safari einen schönen Ort zum Entspannen sucht, ist hier sehr gut aufgehoben.

Wir machten uns also auf den ungemütlichen Rückweg. Zum Mittagessen waren wir im Serena Tented Camp eingeladen, die zweite Unterkunft im Selous. Das Zeltcamp liegt weiter flußaufwärts in der Nähe von Stieglers Gorch, wo derzeit der umstrittene Staudamm gebaut wird. Die Arbeiten haben bereits begonnen und das Gelände um den Damm ist abgesperrt. Folgende Informationen haben wir im Laufe unseres Aufenthaltes im Selous Game Reserve zum Staudamm und Park bekommen (nicht verifiziert)

Die Fällung von 2 Millionen Bäumen wurde glücklicherweise gestoppt, da die Fläche des Stausees verkleinert und den landschaftlichen Gegebenheiten angepasst wurde, um möglichst wenig Wald zu verlieren. Stromleitungen im Park sind schon im Bau und der gesamte Lastwagenverkehr zur Baustelle verläuft durch den Park. Große Gebiete des Selous Game Reserves werden nach und nach in einen neuen Nationalpark umgewandelt, der Julius Nyere Nationalpark heißen wird. Dazu gehören auch Gebiete, in denen derzeit Großwildjagd betrieben wird, sowie der gesamte Bereich des Stausees – diese Erweiterung dient vor Allem zum Schutz des größten Energieprojekt des Landes. Sobald Tananpa den Park übernehmen wird, wird die Infrastruktur des Parks sicherlich verbessert werden – mehr Routen für Gamedrives, bessere Zufahrtswege, eine Beschilderung im Park und eine vernünftige Karte des Parks wären wünschenswert. Überall auf unserer Reise haben wir Straßenbauprojekte gesehen oder von den Plänen gehört. Der Süden soll mit neuen Parkgates und kürzeren Fahrtwegen zu einem konkurrenzfähigen Safarizirkel ausgebaut werden und mehr Touristen anziehen.

Das Serena Selous Tented Camp liegt ebenfalls an einem kleinen Fluss, der jetzt aber nahezu ausgetrocknet war. Die von außen schlichten Zelte auf einer Plattform stehend, bieten von innen den gleichen gediegenen Luxusstil der Serena Mivumo Safari Lodge. Teppiche, ein riesiges Bett mit vielen Deko Kissen und schweren Möbeln im Kolonialstil. Das köstliche Essen wurde uns im Restaurant am Pool serviert und wir haben dort den nächsten längeren und heftigen Regenguss gut überstanden.

Um nicht wieder im Dunkeln unsere nächste Unterkunft suchen zu müssen, sind wir gegen 15 Uhr aufgebrochen. Unseren Guide haben wir am Gate zu Stieglers Gorch abgesetzt und wir machten uns auf den Weg zum Rufiji River Camp, das wie auch die Katavi Wildlife Lodge, die Ruaha River Lodge und das Stanley´s Kopje zu den Camps der Familie Fox gehört. Unser Weg führte uns zurück zum Matambwe Gate und von dort aus in Richtung Mtmere Gate. Die Fahrtwege waren weitaus besser als am Morgen und es zeigten sich auch mehr Tiere. Immer wieder gab es große Lichtungen mit Giraffen, Zebras, Impalas, Gnus und Warzenschweinen. Direkt vor dem Rufiji River Camp war eine große Lichtung, wo wir uns die Zeit nahmen (unser Camp hatten wir schließlich gefunden;-) und den Pavianen zuschauten, das sind schon sehr witzige Gesellen! Auch die Giraffen stellten sich geduldig für eine Photo Session zur Verfügung und wir freuten uns am Ende einer langen Fahrt über die Unterhaltung. Das Rufiji River Camp erinnert ein bisschen an das Katavi Wildlife Safari Camp, dieses Mal mit Blick über den Fluss anstelle der Steppe. Wir bekamen wieder ein Familienzelt, hier waren die beiden Zimmer über die Badezimmer verbunden, von denen eines eine Dusche, das andere eine Badewanne hatte. Auf der Terrasse wieder ein kleiner Plungepool und gemütliche Liegen. Perfekt! Lediglich die Aussicht auf den Fluss war etwas zugewachsen. Da fehlt der hauseigene Elefant, der sich ein bisschen um den Strauchschnitt kümmert. Offiziell ist es wohl nicht erlaubt die Büsche für eine bessere Aussicht zu schneiden, man ist schließlich in einem Naturpark. Vom Lounge- und Poolbereich hatte man allerdings einen schönen Blick über den Fluss, leider war die Sonne hinter dichten Wolken versteckt, sodass der farbenfrohe Sonnenuntergang über dem Fluss leider ausfiel.

Nach diesem heißen und feuchten Tag freute ich mich auf eine Dusche, meine Hosen auch und ich beschloss sie zu waschen, nachdem ich das Waschpulver im Bad gefunden hatte. Hätte ich mir auch sparen können – durch den regelmäßigen Regen war die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass die Hosen auch 2 Tage später noch nass waren. Vor dem Abendessen blieb gerade noch Zeit die Emails zu checken, zu beantworten und ein bisschen zu schreiben. Es war angenehm leer im Camp, außer unserem waren nur 2 weitere Tische besetzt. Suppe und Nachtisch wurde serviert, den Hauptgang gab es am Buffet und um 21 Uhr waren alle in ihren Zelten verschwunden – ein Safaritag beginnt schließlich früh! Mein Wecker wurde auf 05:45 Uhr gestellt – Lala Salama