10.02.2016 Wir können´s kaum abwarten!

Wenn es Euch auch so geht, könnt Ihr jetzt meinen Reisebericht von Oktober 2014 lesen.

Reisebericht – Tansania mit Kindern

Ein bisschen skeptisch waren wir schon! Kann man den Jungs (Basti 7 + Benji 11) den langen Flug – die Rückreise von Sansibar über Daressalam, Nairobi und Zürich nach Berlin dauerte 23 Stunden – zumuten, sind die Fahrten mit dem Jeep zu anstrengend, bekommt Ihnen das Klima, das Essen, die Impfungen???

Im Nachhinein können wir sagen: Unbedingt!!! Diese Reise war der absolute Höhepunkt unserer gemeinsamen Familienerlebnisse.

Dank Bordentertainment ist der Flug entspannt: „Mama, ich habe drei Filme geschafft!“

Die Zeitverschiebung ist bei ein bis zwei Stunden zu ignorieren und Daressalam erwartete uns bei angenehmen 30 Grad.

Omari unser Fahrer und Begleiter für die nächsten 7 Tage wartete bereits am Flughafen und brachte uns in einem gekühlten Van in unser Hotel Dar Es Salaam Serena, wo wir den Abend bei tansanischem Bier und gutem Essen verbrachten.

Unsere Frage, ob dieser durchaus gemütliche Van aber auch das richtige Safari Gefährt wäre, wurde am nächsten morgen beantwortet, als Omari mit dem beeindruckenden Toyota Jeep in die Einfahrt des Hotels bog und die Kinderaugen zum Strahlen brachte. „Krass“, „wow“!

Los ging´s durch die Straßen der größten Stadt Tansanias, immer weiter Richtung Mikumi Nationalpark, die Hochhäuser wichen kleinen Reihenhäusern, die Geschäfte wandelten sich zu Straßenmärkten. Alles wurde direkt an der Straße angeboten: Obst, Gemüse, Baustoffe, Möbel, Särge, viel zu gucken.

Durch kleine Dörfer, vorbei an Massaihirten mit ihren Herden erreichten wir nach ca. vier Stunden den Mikumi Nationalpark. Der erste Affe wurde noch an der Landstraße vor dem Eingang entdeckt, auf dem Weg zum Camp folgten noch Giraffen und Zebras.

Schnell eingecheckt in Stanleys Kopje genossen wir zum ersten Mal den Ausblick vom Restaurant auf dem Hügel, die grandiose Aussicht auf die weitläufige Steppe  und das nahe gelegene Wasserloch, an dem wir während unseres Aufenthaltes große Büffelherden, Zebras, Elefanten, Warzenschweine und Giraffen beim Trinken beobachten konnten.

Die Sorge bzgl. des Essens wurde uns auch gleich genommen: Spaghetti mit Tomatensoße!

Unsere Pirschfahrt am Nachmittag bescherte uns gleich eine Vielzahl von Tieren, denen wir teilweise näher kamen als es im Zoo möglich ist.

Der Mikumi besticht mit seiner Weite und seiner Ruhe. Wir waren mit der Natur und den unglaublichen Eindrücken alleine. An diesem ersten Tag haben wir kein anderes Auto gesehen – Privatführung, beeindruckend!

Am nächsten Morgen genossen wir eine Stunde an einem Wasserloch, das uns wie das Paradies vorkam. Hunderte von Vögeln, Weiß- und Schwarzstörche, Pelikane, Kormorane, diverse Entenarten und Reiher, dazu Affen- und Warzenschweinfamilien. Immer wieder kamen und gingen die Tiere, Zebras gingen, Gnus kamen, wie aus dem Nichts tauchten Giraffen auf, wie machen die das nur? Mit der Aussicht auf das nächste Ziel konnten wir uns loseisen: Krokodile und Nilpferde im „Hippopool“! Die Lunchbox genießen mit Ausblick auf diese nicht ungefährlichen Tiere – ein Erlebnis.

Omari bekam die Warnung von Parkrangern, nicht die Toiletten am nahe gelegene Picknickplatz zu nutzen, der wir bereitwillig gefolgt sind. Lag doch ein kapitaler Mähnenlöwe fünf Meter vor dem Herrenklo. Sein Rudel mit zwei Jungen lag einige Meter entfernt und entspannte nach offensichtlich erfolgreicher Jagd.

In Stanleys Kopje konnte dann der Safaritag ausklingen, nicht nur das Restaurant bot eine traumhafte Aussicht mit vielen Tieren, auch vom Pool aus war dieser zu genießen. Unser Zelt auf Stelzen, mit integriertem Bad war sehr komfortabel und ließ keine Wünsche offen. Die Geräusche der Nacht waren spannend, Löwengebrüll vertrieb die Kinder von der Terrasse in das sichere Zelt, doch von wem waren die Lauf- und Schnüffelgeräusche in der Nacht? Ein großer Elefantenhaufen vor dem Zelt hat es uns am nächsten morgen verraten!

Schwer fiel der Abschied, doch wartete die nächste Lodge im Ruaha Nationalpark. Die Fahrt dauerte gut fünf Stunden, war aber Dank der vielen kleinen Dörfer in der abwechslungsreichen Landschaft auch für die Kinder nicht zu lang.

In Ruaha erwartete uns der gleichnamige Fluß, über den man den Nationalpark erreicht. Ende Oktober führt er nur noch sehr wenig Wasser, lässt aber an seiner Breite erkennen, was für Massen er in der Regenzeit transportiert. Die Landschaft mit den Baumarten, die ihr buntes Laub abwerfen, den Baobabs, den Sandflüssen und dem grünen Flusstal ist absolut spektakulär und ein Kontrast zum Mikumi, der mit seinen Savannenlandschaften an die Serengeti erinnert.

Unser Quartier, die Ruaha River Lodge ließ erneut Afrika Feeling pur aufkommen. „Ich hatte eine Farm in Afrika“ von Karen Blixen – so ähnlich musste es gewesen sein!

Die Unterkunft in unserer „Banda“ war wieder wunderschön, geräumig und sehr geschmackvoll.

Die Terrasse mit traumhaftem Blick über den Ruaha Fluss lud vor allem morgens zum Sonnenaufgang ein. Auch hier war das Essen super und die Familie glücklich. Vom oberen Restaurant konnte man direkt zu den Flusspferden sehen und die Elefanten auf Ihrem Weg zum Fluss, der gerne auch mal durch die Lodge führte, beobachten. Die wachsamen Massai hatten auch hier einen guten Überblick und informierten uns über alle möglichen Gefahren.

Die Pirschfahrten waren wieder sehr erlebnisreich. Beeindruckend war die große Anzahl Elefanten, für die der Ruaha bekannt ist. Wir konnten Sie beim Graben nach Wasser in den ausgetrockneten Flussbetten beobachten, beim Baden und natürlich beim Fressen. Gnus gibt es keine, dafür die wunderschön gezeichneten Kudus und Wasserböcke. Auch das scheue Dikdik, mit 30 – 40 cm Schulterhöhe eine der kleinsten Antilopen, konnten wir erspähen. Löwenrudel, spielende Affenfamilien, Strauße, Schakale, Manguren, Adler, Nashornvögel, Geier und, und, und…

Es gab so viel zu sehen und zu erleben.

Auf die Frage, wie es ihm denn nun gefalle in Tansania, antwortete Benji: „Ich komme mir vor, als gucke ich einen Kinofilm und dann merke ich, dass ich mittendrin bin!“

Mehr gibt´s nicht zu sagen.

Der Abschied von den Nationalparks und den Tieren fiel uns schwer, doch wartete noch ein Highlight auf uns: Sansibar!

Schon der Flug von Daressalam nach Sansibar war ein Erlebnis. 12 Passagiere passten in das kleine Flugzeug, Fensterplatz für alle! So konnten wir die traumhafte Landschaft unter uns genießen und es gar nicht abwarten, endlich zu diesem türkisblauen Wasser zu kommen.

Mit dem Taxi ging es zu unserem nächsten Quartier, der Red Monkey Lodge im Südosten der Insel.

Was für ein Strand! Was für ein Blick! Ein Paradies bei 28 Grad. Unser Strandhaus hatte einen kleinen Garten, der gerne von den tierischen Dorfbewohnern besucht wurde. Über uns die roten Columbusaffen in den Bäumen, neben uns die Ziegen und unter uns die Küken – es war ein buntes Treiben. Bei Flut war das Wasser 6 Meter vom Garten, bei Ebbe konnten wir weite Wanderungen (wie im Wattenmeer) unternehmen.

Durch die Lage direkt am Dorf Jambiani kam für unsere Jungs auch hier keine Langeweile auf. Der Spielplatz der Dorfkinder ist der Strand, Berührungsängste gab es nicht. Waren alle in der Schule, wurden Einsiedlerkrebse gesucht, Seeigelskelette und Muscheln.

Die Ausflüge, Gewürzplantage, Stonetown und eine Blue Safari (ganztägige Tour mit einer Dau),

die wir über die „Beachboys“ am Strand gebucht haben, waren alle gut organisiert, kurzweilig und interessant. Das Essen war auch hier super, sowohl in der Lodge als auch bei den einheimischen Restaurants, oder bei den Ausflügen.

Wir hätten es noch länger ausgehalten, doch leider rief die Schule und die Arbeit, und wir mussten unser kleines Paradies wieder verlassen.

Abschließend können wir sagen: Kein Urlaub zuvor war so harmonisch und entspannt. Kein Animateur der Welt schafft es, Kinder so zufrieden und ausgeglichen zu bekommen wie dieser Urlaub. Es gab während der ganzen 14 Tage keinen Streit, kein Gebrüll, kein mir ist langweilig – und das ohne TV, Computer, Handy, Nintendo und Co.

Mit Kindern nach Tansania? Einstimmig wie selten in der Familie: „Unbedingt! Wir kommen wieder!“

Nächstes Mal geht´s in die Serengeti zur großen Tierwanderung!