26.09.2021 Irgendwo in Afrika

Aufbruchstimmung Richtung Viktoriasee

Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir auf der Terrasse am Pool gefrühstückt, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Imma fährt mit der Familie zum Tarangire Nationalpark und wir wollen auf die lange Fahrt zum Viktoriasee aufbrechen. Erst musste das ganze Equipment und Gepäck für 6 Personen im Jeep verstaut werden.

Und ich gebe zu, dass ich nicht geglaubt habe, dass die Campingausrüstung, Zelte, Matten, Kochausrüstung und unser (noch mal) reduziertes Gepäck komplett ins Auto passt. John hat es geschafft und wir konnten ohne Dachgepäck starten. Bis wir alles beisammen hatten, das Auto getankt und die Wasservorräte aufgefüllt waren, war es 10:30 Uhr. Es sollte ein langer Tag werden – 625 Kilometer sind in Tansania schon eine Entfernung, für die wir mit kurzer Mittagspause fast 11 Stunden benötigen sollten.

Ein Roadtrip durch Tansania

Entlang der „Hauptstraße“ in Richtung Tarangire Park und weiter nach Singida, gibt es viel zu sehen. Dorfleben, Rinderherden, Ziegen, Esel und Schafe, weite Ebenen und leider auch viel Müll am Straßenrand. Es ist immer noch normal seinen Müll einfach aus dem Fenster zu werfen und die Strecken der Überlandbusse erinnern an eine durchgehende Müllkippe. Eine funktionierende Müllentsorgung, Mülltonnen oder ähnliches gibt es immer noch nicht.

Zur Mittagszeit war weit und breit kein Restaurant zu sehen und es war bereits 14:30 Uhr als wir in Singida fündig wurden. Da alle Tische besetzt waren, haben wir das Essen in Tüten verpackt bekommen und auf der Straße oder im Jeep gegessen.

Benji fand eine Bank vor einem verriegelten Gebäude und ich setzte mich mit ihm dort hin. Ein Auto fuhr vor, ein freundlicher alter und ein ebenso freundlicher junger Mann stiegen aus und verschwanden im Gang neben uns. Kurze Zeit später öffnete sich die verrammelte Tür und wir bemerkten, dass wir wohl auf der privaten Bank auf der privaten Terrasse des alten Herrn saßen.

Was wäre die Reaktion in Deutschland? Sicherlich anders als hier. Die beiden Männer schauten aus der Tür, es wurde gekichert und dann wurden 2 Stühle rausgestellt, damit Gaby und John sich dazu setzen konnten. Auf einen Dritten setzte sich der alte Herr, schaute uns amüsiert zu und fragte uns auf Englisch, wo wir herkommen. Ich liebe dieses Land!

Endlich angekommen!

Weiter ging die Fahrt, als es schon länger dunkel war, wechselte die schöne Asphaltstraße auf Sand/Schotterpiste. In unserem Ziel Kahama war William bereits angekommen – ein Safarianbieter aus Bukoba, der uns die nächsten Tage begleiten wird, da wir uns alle auf unbekanntem Terrain bewegen. Er hatte ein Hotel für uns gefunden und wir haben telefonisch unsere Essenswünsche durchgegeben.

Als wir endlich gegen 21:30 Uhr ankamen, stand unser Essen – Reis, Soße, Spinat-Karottengemüse und für Fransisca ein Chipsi Mayai (Omelette mit eingebackenen Pommes) schon bereit. Ein kaltes Safari Bier rundete das Essen perfekt ab;-). Die Zimmer im Pine Ridge Hotel waren ok, Benji musste sich an die Tatsache gewöhnen, dass die Dusche mitten im Bad hängt und anschließend alles nass ist;-)

Ordentlich durchgerüttelt, satt und sauber fielen wir in unser großes Bett. Lala salama – gute Nacht – irgendwo in Afrika.