Auf zum Viktoriasee
Auch heute hat sich unser Start etwas verzögert. John musste einen Reifen reparieren lassen und das Geld wechseln bei der Bank hat auch Zeit gekostet. Gegen 10 Uhr ging es los, bis nach Muganza am Viktoriasee ist es eine Fahrt von ca. 280 Kilometern. Auf deutschen Autobahnen ein Katzensprung, aber hier wird es uns wieder 4 – 5 Stunden kosten.
Wir sind in einem sehr ländlichen Gebiet unterwegs, dass selten von Touristen besucht wird. Kleine Dörfer, Marktplätze, Felder und weite Steppe. Nach ca. 2 Stunden auf Höhe das Kigosi Game Reserves waren große Waldgebiete zu sehen. Das Game Reserve hat offiziell seit 2 Jahren den Status eines Nationalparks, allerdings gibt es wohl nicht viel zu sehen und es wurde bislang keinerlei Infrastruktur geschaffen.
Auf der Suche nach dem Goldschatz
Etwas weiter war direkt am Straßenrand ein sehr ärmliches Zeltdorf zu sehen, laut William ein Dorf für Minenarbeiter. Kurz danach sahen wir ca. 20 Männer bei der Arbeit. Auf simpelste Art und Weise wird hier nach Gold gesucht. Die von Hand gebuddelten Stollen gehen bis auf 20 – 25 Meter herunter. Der einzige Schutz für die Männer unter Tage besteht aus einem Helm, abgestützt wird hier nichts. Immerhin gibt es einen Belüftungsschacht. Die Erde wird in Säcke verschnürt und mit einer Seilwinde nach oben gezogen. Die größeren Gesteinsbrocken werden zerhackt, das kleinere Material in alten Ölfässern gewaschen. Ein harter Job, der nur im Erfolgsfalle vom Eigentümer der Miene bezahlt wird. Die Männer haben uns alles erklärt, Fotos mit uns gemacht und sich sehr über unsere Spende gefreut, die für Alle für ein Essen und Wasser reichen sollte. Im Gebiet des Kigosi Parks werden große Goldvorkommen vermutet – wahrscheinlich wird durch den Status nicht nur der Schutz der Natur gewährleistet 😉
Wir setzen die Reise fort
Weiter geht es in Richtung Norden, die Wolken werden immer dichter und schwärzer. Gegen 12:30 Uhr fängt es an zu regnen – keine schönen Aussichten für unseren Bootstransfer nach Rubondo Island. Als wir in Chato in einem lokalen Restaurant ankamen, hatte es schon wieder aufgehört. In vielen Lokalen für Einheimische steht eine Auswahl an Kochtöpfen bereit, Fleisch und Fisch – alles grob in Stücke gehackt, mit Knochen und Gräten, Reis und Gemüse. Gezahlt wird pro Person – egal wieviel man isst.
Per Bootstransfer nach Rubondo und zum Quartier
In Chato haben wir noch etwas eingekauft und kamen dann gegen 16 Uhr in Muganza an, wo wir den Jeep parkten und mit unseren Taschen auf ein Boot umstiegen, dass uns in einer halben Stunde nach Rubondo brachte. Dort erwartete uns bereits ein offener Safarijeep von den Tanapa Rangern, die uns zu den Ranger Bandas auf der anderen Inselseite brachten. Unterwegs sahen wir Buschböcke und Sitatungas, eine seltene und auf Rubondo Island lebende Antilopenart.
Es dämmerte schon als wir endlich in der schönen Bucht mit Sandstrand ankamen. Weil eine spanische Gruppe bereits vor Ort war, mussten Benji, John und William mit Zelten vorlieb nehmen, während Fransisca, Gaby, Michael uns in dem alten Rangerbanda einquartierten. Das schönste war definitiv die Aussicht – das Haus liegt am Ende vom Strand und wird durch große Steine vor dem Wasser geschützt. Seit 2 Jahren hat der Viktoriasee sehr viel Wasser und die Bandas halten den eigentlich vorgeschriebenen Mindestabstand von 60 Metern zur Wasserlinie definitiv nicht ein.
Das Ende eines anstrengenden Tages
Man muss schon sehr naturverbunden sein, wenn man hier übernachtet – man teilt das Zimmer und auch das Bett mit diversen Mitbewohnern (immerhin gibt es auf der Insel keine Mücken. Der See hat hier immer einen leichten Wellengang und die Plagegeister brauchen stehende Gewässer für ihre Nachkommen). Die Decken und Wände sind feucht, alles riecht muffig – aber am nächsten Tag sollten wir ja umziehen in die neueren Bandas, die oberhalb des Sandstrandes liegen.
Wir gönnten uns eine Flasche unseres mitgebrachten Biers am Lagerfeuer, bevor wir um 20 Uhr unser Abendessen bekamen – Fisch (den gab es ab jetzt mittags und abends), Reis und Spinatgemüse. Das Essen war etwas eintönig, aber durchweg gut und mit nicht mal € 4 pro Person günstig. Noch ein bisschen am Feuer sitzen, Emails checken, Fotos posten und dann ging es mit Wellenrauschen und Insektenbegleitung ins Bett. Lala Salama – Gute Nacht.