Es wird ernst!
Gegen 09:30 Uhr, nachdem wir ein herrliches Frühstück auf der Terrasse des Pink Flamingo genossen haben, wurden wir von Nyange Adventures abgeholt. Das Team saß schon im Bus und wir Wazungus (Fremde) stiegen dazu. Die Stimmung bei den Jungs war gut, wir verstanden kein Wort und genossen die vorbeiziehende Landschaft. Für mich ist es immer wieder schön, mit Afrika „Neulingen“ zu reisen.
Alles für Nancy und Andy war neu und wurde bestaunt: das flache (trockene) Land, die Ziegen-, Schaf- und Rinderherden. Das bunte Treiben in den Städten und Dörfern, die riesigen Mangobäume.
Je weiter wir um den Kilimanjaro – in Richtung Lemosho Gate – fuhren, umso grüner wurde es. Es ging bergauf in die landwirtschaftlich genutzten Ausläufer des großen Berges. Neben Ackerbau wird auch Holzwirtschaft betrieben und es sind größere Gebiete mit Nadelbäumen bepflanzt, die von den Menschen als Feuer- und Brennholz genutzt werden.
Ab dem Bereich, wo der Nationalpark beginnt (ca. 2000 Meter Höhe), steht alles unter Naturschutz.
Unterwegs haben wir einen Stopp in einem Dorf eingelegt. Die Porter bekamen Essen und wir konnten die letzten Erledigungen machen, so brauchten wir noch Batterien für die Helmlampen und eine Simkarte für Andy. Ich liebe diese Dorfspaziergänge – die Menschen sind fröhlich und aufgeschlossen und sichtlich erfreut, wenn man ein paar Brocken Suaheli spricht. Die Simkarten Aktion an einem kleinen Holzverschlag war sehr unterhaltsam, endlich gab es im Dorf was zu gucken.
Weiter ging es dann bis zum Parkplatz vom Lemosho Gate, wo der Bus abgeladen wurde (das meiste Gepäck war auf dem Dach). Unsere 13 (in Worten dreizehn) tansanischen Begleiter für unser Bergabenteuer sortierten und wogen die Gepäckstücke, damit alles gleichmäßig auf den Schultern und Köpfen verteilt wurde. Was für ein Knochenjob!
Wir mussten uns im Bergsteiger Buch eintragen, unser Hauptguide Davis hat uns im Nationalpark registriert und wir hatten dann noch reichlich Zeit für unser Mittagessen.
Die Preise für den Park sind ganz schön happig für Ausländer: $ 70 pro Tag im Kilimanjaro Nationalpark, $ 50,- pro Nacht auf dem Campingplatz und $ 60, pro Nacht, wenn man in den Hütten auf der Marangu Route übernachtet.
Gegen 13:30 Uhr sind wir dann auch endlich auf unsere erste, sehr entspannte Etappe gegangen. Da wir die Letzten waren, die am Lemosho Gate losgegangen sind, sind wir ganz allein die 3 Stunden zum Mkubwa Camp gelaufen, welches auf 2.650 Metern liegt und noch recht angenehme Temperaturen bietet. Gar nicht angenehm war das Toilettenhaus – wer kommt auf die Idee Fenster aus Glasbausteinen über den „Donnerbalken“ einzubauen? Die einzige Frischluft kam durch den – zum Zeltplatz gerichteten Eingang. Wie schön, dass unsere Zelte nah an den Toiletten standen, damit wir es nicht so weit haben. Selten habe ich mich mehr über eine Coronamaske gefreut, danke Nancy!
Unsere beiden kleinen Zelte waren schon aufgebaut, Isomatte ausgerollt und Schlafsack + Gepäck waren auch schon drin. Wir mussten uns um Nichts kümmern und erfreuten uns an ein paar Affen, riesigen Krähen und der schönen Natur. Gegen 18 Uhr – kurz vor Dunkel werden – gab es Popcorn und Kekse mit Tee und etwas später unser erstes Campessen – sehr leckerer Fisch.
Was für ein schöner erster Tag auf dem immer noch sehr Respekt einflößenden Berg.
Früh geht’s in Zelt (nachdem man nochmal die wunderbare Toilette genutzt hat). Lala salama – gute Nacht!