01.11.2019 Von Mafindi nach Ruaha – Roadtrip

Heriel hatte einen wirklich langen Tag, wir sind um 22 Uhr in Mafindi angekommen und wir haben uns von Fransiscas Schwester, die in der Nähe lebt, ein Hotel empfehlen lassen. Der Google Eintrag war nicht sehr präzise und wir mussten in den engen Gassen etwas suchen. Wenn das Melin Hotel wirklich das Beste in Mafindi ist, möchte ich die anderen nicht sehen;-). Immerhin waren die Zimmer sauber, das Bad war aber so klein, dass die Dusche zwischen Toilette und Waschbecken an der Wand abgebracht war. Die ganzen geschätzt 1,5 qm würden geflutet, wenn man duscht. Ich beschloss, dass für mich eine Katzenwäsche ausreicht und habe mir mit dem Eimer und einem Waschlappen beholfen. Das Essen dauerte gefühlt ewig und war recht einfach. Heriel und Fransisca bestellten Fisch, Linda und ich begnügten uns mit Salat und Pommes, die leider aufgewärmt und zäh waren. Egal! Um 24 Uhr fielen wir müde ins Bett – immerhin wollten wir am nächsten Morgen erst um 08:30 Uhr starten.

Nachtrag von gestern – wir haben 825 Stufen vom Wasserfall nach oben gezählt, wieder mal eine schweißtreibende Aktion.

Das Frühstück in dem schäbigen Restaurant war ok, das Internet funktionierte erfreulicherweise gut und ich konnte mal wieder ein paar Dinge erledigen. Unser Jeep stand gewaschen im Hof und gegen 08:45 Uhr brachen wir auf. Unser erster Zwischenstopp war nach 20 Minuten die Kisulanza Farm. Nicht weit von der Hauptstraße, aber sehr ruhig gelegen, bietet die Farm Unterkünfte in schönen Bandas und stellt Campingplätze zur Verfügung.

Weiter ging die Fahrt nach Iringa, dass wir nach knapp 90 Minuten erreichten. Von Iringa fährt man ca. 2 Stunden an kleinen Dörfern vorbei, bis man zum Haupteingangstor des Ruaha Nationalparks kommt. 15 Kilometer vor dem Gate liegt die Ruaha Hilltop Lodge, wie der Name schon sagt, erhöht auf einem Hügel mit einem Traumblick über den Park. Da wir unseren Besuch angekündigt hatten, wurden wir mit einem Mittagessen empfangen, dass wir mit der traumhaften Aussicht genießen konnten. Die Besichtigungstour artete schon wieder in körperlicher Anstrengung aus, da die Bungalows auf dem Hügel bergauf angeordnet sind. Alle haben eine eigene Terrasse und Traumblick über den Nationalpark. Noch weiter bergauf konnten wir die neuesten Bungalows besichtigen, die gerade im Bau sind. Hier entsteht ein weiteres Restaurant, sodass die Gäste keine Bergausrüstung für den Restaurantbesuch brauchen;-). Das Gute ist, das alle Bungalows auch mit dem Auto erreicht werden können.

Die neuesten Bungalows, sind sehr geräumig und bieten mit bodentiefen Fenstern grandiose Aussicht schon vom Bett aus. Eine große Außendusche, ein schönes Bad und eine überdachte Terrasse versprechen einen wunderschönen Aufenthalt.
Es war bereits kurz vor 16 Uhr, als wir am Haupttor ankamen und in den großen Park „eincheckten“. Der Ruaha ist mittlerweile größer als die Serengeti, aber nur ca. ein Fünftel ist für Gamedrives zugänglich. Auf dem Parkplatz stellten wir fest, dass die Rückscheibe aus der Gummidichtung rauskam. Wir haben versucht, die Scheibe wieder in Position zu bringen, andere Fahrer versuchten zu helfen – leider vergeblich. Wir packten die Scheibe vorsichtig in unseren Bast Korb und spannten die Massai Decke von Heriel als Schutz, dass wir nicht komplett einstauben.

Nun begann unsere Schnitzeljagd im Park. Mit einer Karte ausgestattet, die leider nicht alle Fahrtwege verzeichnet hat, versuchten wir unseren Weg zum Kigelia Camp von Nomad zu finden.

99,9 % der Gäste vom Nomad Camp reisen mit dem Buschflieger an und werden von Mitarbeitern des Camps abgeholt, so konnten wir keine Hinweisschilder finden. Wir müssen zugeben, dass wir weite Wege gefahren sind – der Weg ist das Ziel -und dabei großartige Landschaften gesehen haben. Vor allem eine Art Baobab Wald hatte es uns angetan. Eine wunderschöne Szenerie zum Sonnenuntergang. Irgendwann entdeckten wir endlich ein Camp, das von der Lage her passen konnte, fanden aber nicht die Zufahrt. Wir scheiterten mit dem Versuch das Ziel einzukreisen und die Zufahrt zu finden und Fransisca telefonierte immer wieder mit einem Camp Mitarbeiter. Als es dunkel war, haben wir aufgeben und uns abholen lassen. Während wir warteten, kam Ken, der Manager des Camps, von seiner Einkaufstour nach Iringa zurück und fand uns mit Warnblinklicht am Wegesrand, als auch schon das Fahrzeug des Camps auftauchte. Gut eskortiert erreichten wir durchgerüttelt und durchgeschwitzt gegen 19:30 Uhr unser Ziel. Da wir die einzigen Gäste waren, ersparten wir uns das Styling zum Abendessen und gingen gleich zur Malariaprophylaxe – Gin Tonic – über (Fransisca blieb bei Wasser). Das Camp ist im Gegensatz zu dem in Katavi permanent und ist lediglich in der Regenzeit von Mitte März bis Ende Mai geschlossen. Das Abendessen fand unter freiem Himmel statt, sodass wir den Blick in die Sterne hatten. Die Nomad Camps sind immer sehr abgelegen und es gab keine anderen Lichtquellen, es war, als wären wir die einzigen Menschen in diesem Park – wunderschön!

Wir bekamen das Familienzelt, dass aus 2 getrennten Zelten inklusive Badezimmer besteht, die verbunden werden können. Daneben gibt es fünf weiter Zelte, die in größerer Entfernung voneinander an einem „Sandriver“ errichtet wurden. Sandriver führen nur zeitweise Wasser, während der großen Regenzeit. Oh, wie herrlich war die Bucketshower, die uns auch um 22:30 Uhr noch von den Mitarbeitern mit warmem Wasser gefüllt wurde. Meine Haare freuten sich über das ausgezeichnete Shampoo und Conditioner;-). Frisch geduscht und k.o. (wie jeden Abend) fielen wir in die Betten und stellten den Wecker auf 05:45 Uhr.

Lala Salama – Gute Nacht