Pole Pole ist ein Wort, dass man in Tansania öfters hört – es bedeutet langsam.
Eigentlich wollten wir früh starten, aber Linda, eine Kollegin aus Holland die Fransisca und mich auf unserem Road Trip begleitet, hatte nicht so viel Glück mit Ihren Flügen. Sie hatte die Verbindung ab Amsterdam über Nairobi gebucht. Leider hatte der Flug ab Amsterdam 2 Stunden Verspätung, so dass der Anschlussflug in Nairobi nicht mehr erreicht wurde. Jetzt weiß ich wenigstens, wie es für die Reisenden weitergeht.
Anstehen in der Visaschlange – für kostenlose Visa für Kurzaufenthalte gab es genau einen! Mitarbeiter. Immerhin durfte Linda in einem schönen Hotel übernachten „Take me to the Hilton!“ (Wobei der Begriff übernachten etwas hochgegriffen ist, wenn man um 02:30 Uhr sein Hotel erreicht – ohne Gepäck natürlich, das ist ja bis Kilimanjaro durchgecheckt – und um 06:00 Uhr wieder abgeholt wird. Wie durch ein Wunder fand sie ihr Gepäck tatsächlich am Flughafen vor. Was uns noch unklar ist – hätte sie auch aus Kenia nach Tansania einreisen dürfen, wenn sie keine Gelbfieberimpfung von einer anderen Reise gehabt hätte?
Linda erreichte uns kurz vor 12 in Fransiscas Haus und Büro in Arusha und freute sich über frische Kleidung nach dem Duschen. Pole Pole Anreise!
Ebenso Pole Pole war das Internet heute Morgen, aber ein paar Dinge konnte ich doch noch bearbeiten, bevor wir aufbrachen.
Heriel unser Guide, der mich auch auf dieser Reise begleiten darf – oder muss? – freute sich über die mitgebrachten Gummibärchen, die bis dato unbekannt waren und eine kleine Digitalkamera, mit der er jetzt selbst auf Fotosafari gehen kann. Schnell von der Großfamilie verabschiedet – Fransisca Schwester Bonna, die jetzt für die nächsten 3 Wochen Chefin des Büros ist, Bibi und Babu – Oma und Opa und die 2 Jungs. Der kleine Zaem ist kurz davor eigenständig zu laufen, traut sich aber noch nicht. Er erinnerte mich heute Morgen an den „last man standing at the bar“, testweise loslassen, schwanken und wieder festhalten. Sein 2 Jahre älterer Bruder hatte bis zum Abschied bereits eine halbe Tüte Gummibärchen verputzt und verabschiedete sich mit einem perfekt intonierten „I love you“ und einer festen Umarmung – als Mutter 2er Teenager zum Dahinschmelzen;-) Said hatte ich schon morgens verabredet, er machte sich auf seine eigene Safari – genannt Geschäftsreise
Die erste Fahrt dauerte 3 Minuten bis zum Foodlovers Supermarkt, wo wir Salate, frisches Obst und Sandwiches für die Fahrt kauften. Es war dann 13:15, als wir endlich starteten.
Die Straße führte uns in Richtung Tarangire Park und dann weiter nach Singida, was wir kurz vor 18 Uhr erreichten. Die Straße ist erstaunlich gut und die Landschaft ist wunderschön. Flaches Land mit den Kuhherden der Massai, der Grabenbruch am Lake Manyara und der Babatisee. Um Singida gibt es wunderschöne Felsformationen ähnlich den Kopjes in der Serengeti. Fotostops erlauben wir uns nicht – wir sind ja nicht im Urlaub, sondern haben einen anspruchsvollen Reiseplan in den nächsten 3 Wochen. Außerdem hatte sich unser Start auch schon ziemlich verzögert.
Um 19:00 h. ist es dunkel und es gibt eh nichts mehr zu fotografieren. Unser Plan ist es eigentlich bis Tabora zu kommen, schließlich wollen wir unser für morgen gebuchtes, schönes Hotel Kigoma Hilltop auch bei Tageslicht sehen. Der arme Heriel hat also noch was vor sich…