17.01.2019 – Safari im Samburu Nationalpark – Mit Heidi Hetzer on Tour

06:30 Uhr Aufbruch zum Game Drive. Trotz meines „Betthupferls“, eine große Kakerlake in meinem Bett, die Jana heldenhaft nach draußen beförderte, habe ich die erste Nacht wie ein Baby geschlafen und wurde erst vom Wecker um 06:00 Uhr geweckt. Heidi erwartete uns bereits am Parkplatz und wir starteten wieder gemeinsam ins Buffalo Springs Reserve. Hier sehen die Zebras ganz anders aus, als die in der Serengeti, statt Blockstreifen, schmale schwarze und weiße Streifen – sehr elegant. Die Grevyzebras leben in kleinen Verbänden mit ca 5 Stuten und einem Hengst und beanspruchen ein großes Terrain. Diese Art zu leben, sorgt leider für kleine Bestände, aber wir haben immerhin 3 entdeckt. Der Tag stand unter dem Motto: „wir gehen auf Leoparden Pirsch“, aber leider haben sich die eleganten Katzen nicht kooperativ gezeigt. Auch der nachmittägliche Versuch mit meinem Leo-shirt die Katzen anzulocken schlug fehl. Aber ist ja nicht so, als gäbe es nichts anderes zu sehen. Eine riesige Pavian Gruppe zog aus dem Wald kommend an uns vorbei. Wir schätzten sie auf 150 – 200 Tiere, ein großer Wächter vorne, einer hinten und dazwischen die ganze Affenbande. Babies auf dem Rücken sitzend, laufend oder unter dem Rücken hängend. Großes Kino! Und meine Lieblinge, die Elefanten! Es ist einfach faszinierend sie aus der Nähe betrachten zu können. Heidi haben wir zwischendurch verloren, aber fast wie verabredet haben wir uns auf der Brücke zwischen den Parks wieder getroffen. Dort gab es gleich zwei Programme – rechts kam eine Elefantenherde zum Trinken und überquerten den Fluss, links wurden die Dromedare ins Wasser getrieben. Kaum vorstellbar, welche Kraft dieser Fluss, der an manchen Stellen eher an ein Rinnsal erinnert, in der Regenzeit entwickeln kann. Ganze Camps wurden hier schon am Flussufer weggespült. Um 10 Uhr waren wir zurück in der Lodge zum späten Frühstück, bevor wir zu einem Birdwalk auf dem Lodgegelände aufbrachen. Jonathan hat uns viele verschiedene Vögel gezeigt und dem jeweiligen Gesang zugeordnet. Es war so interessant, dass der Spaziergang 1,5 Stunden dauerte, trotz unserer kochenden Füße in den hohen Wanderboots. Zurück im Camp kam Heidi Hetzer vorbei, um sich von uns zu verabschieden, sie will heute weiter in Richtung Nairobi. Wir freuen uns auf unser Treffen in Berlin! Auch der Game Drive am Nachmittag galt der Katzenfindung – aber leider hatten wir auch diesmal kein Glück. 4 der Besonderheiten des Samburu haben wir aber gesehen: Sudan Strauß, Netzgiraffe (3 im Abendlicht), Gazellen Antilope, Grevyzebra; die Oryxantilope blieb genauso unsichtbar wie der Leopard. Unser Fahrer Jeffrey hat am späten Nachmittag (nach dem Fotostop bei den Giraffen) eine Präsentation des Pragratismus deutscher Frauen erhalten. Der Minibus war im feinen Sand am Flussufer steckengeblieben. Rückwärts ging es nicht, da wir direkt an einem kleinen Abhang standen, vorwärts ging es auch nicht. Sein letzter Versuch hat Astrid und Jana komplett eingesaut, da der Sand rechts und links in den Wagen geschleudert wurde – wie gut, dass ich vorne stand. Jeffrey machte sich auf die Suche nach irgendwelchen großen Ästen und ignorierte unser „Geschwafel“ von Aussteigen, Fußmatten und schieben. Was hat er gestaunt, als wir ausstiegen, die Fußmatten platzierten und uns zum Schieben bereit stellten. Erstaunlicherweise folgte er dann unseren Anweisungen und war sichtlich erleichtert, als die deutsche Variante – erfolgreich auf eisglatten Straßen getestet – funktionierte. Auf der großen, runden, überdachten Terrasse der Samburu Game Lodge sitzen wir jetzt, unter uns der Fluß, die tolle afrikanische Geräuschkulisse um uns rum und genießen unseren Gin Tonic – Malariaprophylaxe versteht sich. Ein Wort noch zur Lodge: wunderschön gelegen, die Zimmer teilen sich auf in die Bungalows und einen größeren zweistöckigen Holzbau. Die Lodge war die erste im Samburu Park und das sieht man auch – charmant, aber im Style nicht up to date. Es könnte etwas sauberer sein, aber die Kakerlaken, an die ich mich fast schon gewöhnt habe, nachdem ich sie im Bett, auf meiner Hose und auf den nackten Beinen hatte, sind (laut Jeffrey) auch in anderen Camps stark vertreten. Abends wird ein Krokodil mit Knochenresten gefüttert, gestern konnten wir beobachten, wie es langsam – pole pole – über den Fluss kam. Die Präsentation der Gebissstärke war beeindruckend, in sekundenschnelle waren die dicken Rinderknochen mit einem lauten Geräusch geknackt. Eine Ginsterkatze wartet abends am Restaurant auf Essensreste und die Affen sind allgegenwärtig und werden von den Guards in Schach gehalten, sonst wäre das Essen schneller vom Teller als der Gast gucken kann. Jetzt ist wieder Zeit zum Essen zu gehen – diese regelmäßige Fütterung schadet der Figur, aber das Essen hier ist wirklich gut. Besonders schön finde ich, dass es zu jeder Mahlzeit auch ein keniasches Gericht gibt. Kwa heri – bis morgen!