18.01.2019 – Ol Pejeta, Besuch im privaten Naturschutzgebiet – Ein Auf und Ab

Gestern Abend hatte Jana die Kakerlake im Bett – muss ja gerecht zu gehen. Dieses mal, haben wir sie aber nicht zu fassen gekriegt und haben dann erstmal das Zimmer ein bisschen umgeräumt, dass wir sicher stellen konnten, das kein Krabbeltier Zugang zum Bett erhält. Morgens ab 5 Uhr wurde vor unserer Tür gefegt, die Handmade Palmenblattbesen sind ganz schön laut. Irgendwann bin ich auch mal ausgeschlafen, aber hier in dieser tollen Natur, bleibt man trotzdem wach! Bei unserem Frühstück kam uns ein toller Beruf für das heitere Beruferaten mit Robert Lemke in den Sinn: „Ich arbeite in einer schönen Umgebung, ich sorge für entspannte Gäste, mein Arbeitswerkzeug nutzen Kinder in Deutschland gerne als Spielzeug.“ Wer errät es? Vorschläge bitte an Facebook oder WhatsApp! Der Weg aus dem Park war eine Pirschfahrt, die uns auch die letzte besondere Tierart des Samburu vor die Linsen brachte. Endlich haben wir die beeindruckenden Oryxantilopen gesehen, mit 250 – 300 kg stattliche Tiere. Natürlich gab es auch wieder Elefanten, andere Gazellen, Kronenkraniche, Giraffen… Unser Beifahrer heute war ein Samburu, den wir in sein Dorf mitgenommen haben, welches wir besichtigen wollten. Wie schon im November 2017 bei den Massai in Tansania kann ich dieses Erlebnis unter Nepper, Schlepper, Bauernfänger verbuchen. Wird nicht! ins Programm aufgenommen! Für ein stattliches Eintrittsgeld wurde für uns gesungen, getanzt und gehüpft, wir durften Fotos machen und haben uns eine der Hütten von innen ansehen dürfen. Im Gegensatz zu den Massaihütten waren diese aber nicht auf traditionelle Weise errichtet (Kuhdung) sondern aus Pappen und Müll. Vereinzelt war das „Baumaterial“ auch verstreut im Dorf zu finden;-) Was ich gar nicht wollte und unserem Fahrer auch gesagt hatte, war eine „Verkaufsveranstaltung“. Eintritt zahlen finde ich ok, obwohl der Preis mit $ 25 pro Person sehr üppig berechnet war, aber dann noch auf dem schnell aufgebauten „Kunstmarkt“ zum Kaufen gedrängt zu werden, hat einen schalen Beigeschmack. Schnell haben wir uns dann verabschiedet und fuhren wieder Richtung Äquator. Recherchieren muss ich noch, warum es so schwierig ist, 3 deutschen Damen eine Möglichkeit zur Blasenentleerung zu verschaffen. Wir fuhren auf einer guten Fernstraße durch kleine Städte und Dörfer. Unbesiedelte Gegenden gab es kaum und wenn, waren keine Büsche in der Nähe. In 40 Minuten gibt es eine Möglichkeit, hieß es. Nach 50 Minuten, sollte es in einer Minute soweit sein, doch der Wagen fuhr und fuhr. Unser Vorschlag bei einem Restaurant zu halten wurde abgewiesen, Jeffrey meinte, er dürfte mit Touristen in dem Dorf nicht halten!? Ist das ein Gesetz? Ist es sooo gefährlich? Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr der Wagen dann auf einen Parkplatz von einem kleinen Restaurant und wir durften das übel riechende Hockklo, mit Loch im Boden nutzen. Aber in dem Moment war uns das allen wurscht! In dieser Angelegenheit, aber nur in dieser, hätte ich gerne mal männliche Eigenschaften!;-) Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Ol Pejeta, ein privates Naturschutzgebiet, das sich dem Schutz von Nashörnern und Schimpansen verschrieben hat. Ein riesiges Gehege beherbergt Schimpansen, die als Haustiere gehalten, missbraucht oder misshandelt wurden. Da sie nie gelernt haben alleine zu leben, hat die fantastische Jane Goodall ein Affenschutzgebiet in Burundi aufgebaut. In den Kriegsjahren der 90 Jahre, mussten die Affen in Sicherheit gebracht werden und sie fanden ein neues Zuhause in Kenia, wo sie eigentlich nicht heimisch sind. Die Geschichten der einzelnen Tiere zu lesen stimmte uns traurig – zu was ist der Mensch alles imstande? Genauso bedrückend war der Besuch auf dem Nashornfriedhof, wo auch Sudan, das letzte männliche nördliche Breitmaulnashorn der Welt, letztes Jahr seine letzte Ruhestätte fand. Hat der Mensch das auch geschafft – einfach eine ganze Art ausgerottet, weil das Horn sooo großartige Kräfte und Fähigkeiten verleiht. Erschütternd! Das Naturschutzgebiet bot uns Elefanten vor großartiger Kulisse – der Mount Kenia mit 5.195 Metern der zweithöchste Berg Afrikas bildet einen schönen Hintergrund – Zebraherden, Thomson Gazellen, Störche, Büffel und kurz vor der Dunkelheit Löwinnen. Wir wohnen in der Serena Sweetwater Lodge. 52 Zelte, teils mit Blick auf ein Wasserloch oder in die Steppe. Impalas und andere Gazellen, Zebras, Unmengen Vögel und beim Abendessen 2 Nashörner waren dort zu Besuch. Wie schön, dass der Tag mit diesen Highlights endet und wie schön, dass es Orte gibt, wo gefährdete Tierarten geschützt werden.

Lala Salama – Gute Nacht!