Frühstücksfernsehen und Leopardenjagd

Zum Frühstück, direkt neben der Bar zogen Büffel, Zebras, Affen, Perlhühner und Langusten an dem Wasserloch vorbei. Besser als ZDF Morgenmagazin! Wir wissen zwar nicht, was in der Welt geschieht, aber es geschieht auch ohne uns.

Unsere Safaritour führte uns erst zu drei Löwen, die leider hinter einem Busch chillten und nur schwer zu erspähen waren. Dummerweise ließen sie auch ein herrliches Frühstück vorbei ziehen – vier Zebras, die seelenruhig die Löwen betrachteten, als wollten sie diese auf eine Runde Fangenspielen einladen. Weiter ging es durch die trockene, staubige Landschaft. Abwechslung boten die verschiedenen „Bodenbeläge“. Mal tief roter Sand und entsprechend gefärbte Walzenschweine, mal fast weiß schimmernde Savannenböden mit trockenen Grasbüscheln. Viel zu sehen gab es in dieser Dürre nicht, außer einigen Digdigs. Diese kleinste Antilopenart (ca 5 kg) lebt in einer absolut treuen Partnerschaft. Stirbt einer, begeht der andere Selbstmord, indem er das Fressen aufhört.

Unsere Mission heute hieß aber auch: Leoparden finden! Wir fuhren an einem ausgetrockneten Flussbett entlang, in den letzten Pfützen suhlten sich die Elefanten im Schlamm und ein Nilpferd hatte unter einem Felsvorsprung eine Lache gefunden, in die es gerade rein passte. Wenn es nicht bald regnet, wird es eng für ihn.

Nach gut einer Stunde habe ich es eigentlich schon aufgegeben, bis ich tatsächlich einen Leoparden am sandigen Ufer sah. Leider war meine Mitteilung an die anderen wohl etwas laut ausgefallen. Schneller als ich mit der Kamera, war der Leopard in den Büschen verschwunden. Aber immerhin – Basti hat seinen ersten Leoparden in freier Wildbahn gesehen! So viel trockene Steppe haben wir schon durchfahren und dieser Leopard findet so viele grüne Büsche, dass er für uns nicht mehr sichtbar war. Doch unsere Geduld wurde belohnt: nach ca 30 Minuten erschien ein weiterer, Kleinerer zum Fototermin. John meint, es waren Mutter und Kind – vielleicht, egal, es gab heute ein Foto für mich!

Viele Elefanten, Große und ganz Kleine (unter 2 Wochen), graue und rote, ganz nah oder in der Ferne. Unser Fahrer nähert sich Ihnen sehr vorsichtig, die tollen Dickhäuter haben in diesem riesigen Park (über 22.000 qkm) leider häufig Begegnungen mit Wilderern und können dementsprechend aggressiv auf Menschen reagieren.

Picknick Pause gab es an den Lugards Falls, einer tollen Landschaft, die der Fluß in die Felsen gefräst hat.

Gazellen der unterschiedlichsten Art, Giraffen, Zebras, zeigten sich nur selten, da sie in der heißen Sonne lieber den Schutz der wenigen Büsche suchen. Eine Straußenfamilie mit 4 Küken konnten wir noch beobachten und Gazellen, die auf 2 Beinen fressen.

Zurück in unserer Lodge bezogen wir unser neues Quartier. Vom richtigen Zimmer mit Blick auf das Wasserloch gehen wir jetzt zum Glamping über. Ein Zelt mit richtigen Betten und Bad mit schöner Terrasse und eigenem Pool mit Blick über die Steppe.

An meinem Lieblingsplatz der Bar am Wasserloch ist heute nicht viel los. Erzähle ich noch kurz eine Begebenheit von gestern, die einem die Elefanten noch näher bringen. Abends kam eine Gruppe von ihnen, Mütter mit Kindern zum Trinken. Die Damen standen am Rande des recht steil abfallenden Wasserlochs als der Kleinste vom Rand ins Wasser rutschte. Er machte ein quikendes Geräusch und alle Damen zuckten zusammen und drehten sich unglaublich schnell um und halfen dem Kleinen aufs Trockene zurück. Tolle Reaktion und Zusammenhalt der sanften Riesen.

Gleich geht es zum Abendessen und morgen an den Indischen Ozean – endlich die Füße hochlegen!