30.08.20 + 31.08.20 Last Day in Paradise – Rückreise aus Tansania nach Deutschland

Wie auch schon die ganzen letzten Tage war es morgens bewölkt und bei unserem gemütlichen Frühstück im Loungebereich am Pool, habe ich ganz schön kalte Füße gekriegt. Sobald sich die Sonne durchkämpft, wird es aber wieder herrlich warm.


Zum Frühstück hatten wir Besuch von Petra, einer deutschen Nachbarin Fransiscas, die für Nomad Tanzania arbeitet. Eine gute Gelegenheit uns bei Petra für die wunderschöne Zeit in den Nomad Camps Lamai Serengeti, Entamanu Ngorongoro und Kuro Tarangire zu bedanken. Wir bekamen viele Hintergrundinformationen über die Ausbildung bei Nomad, die so gut ist, dass die Mitarbeiter oft schon über 20 Jahre im Unternehmen sind. Über die Projektarbeit, die sowohl der Natur, als auch den Menschen durch Erziehung, Bildung und Gesundheitsvorsorge zugutekommt. Obwohl die Camps im Westen und Süden noch geschlossen sind, wurde bislang kein Mitarbeiter entlassen. Die Mitarbeiter werden auf die anderen Camps aufgeteilt und Freizeit und Arbeit wechseln sich im Rotationsprinzip ab.
Immer wieder interessant sind die Gespräche über Politik und natürlich den Tourismus, die unterschiedlichen Vereinigungen und Verbände und Klatsch und Tratsch aus der Branche;-).
Mittags waren wir noch kurz in Arusha zum Stoffe kaufen – da muss man sich seinen Mindestabstand hart erkämpfen, schließlich gibt es ja kein Corona in Tansania;-).


Dem kleinen Zizou habe ich versprochen mit ihm Baden zu gehen – da ist noch viel Übung nötig, bis der 4jährige auch nur ansatzweise das Schwimmen lernt, derzeit ist es noch die Methode „Klammeraffe“, seine großen Schwestern machen das schon weitaus besser. Es hat viel Spaß gemacht mit den Kids rumzutollen, leider hat es mir am nächsten Tag einseitige Ohrenschmerzen eingebracht (sehr zur Freude meiner Jungs, die sich köstlich über die Mutter mit dem Zwiebelsack auf dem Ohr amüsierten – aber es hat geholfen!!!!!).


Das kleine Safarigepäck wurde in den Reisekoffer gepackt, der dann noch genügend Platz hatte für den Honig, die Stoffe und Einkaufstaschen (die ich hatte nähen lassen), sowie etliche Broschüren, Trinkflaschen und kleine Geschenke. Die zwei Flaschen Honig führten dazu, dass der Koffer am Flughafen untersucht wurde – da hatte der Beamte aber Glück, dass die Flaschen auf der Seite mit den Stoffen und nicht in der dreckigen Wäsche lagen;-).
Als wir zum Flughafen aufbrachen, leuchtete der Mount Meru in der Abendsonne, von den Kindern + Oma und Opa hatte ich mich schon verabschiedet und Fransica und Said begleiteten mich auf der letzten Strecke. Die Fahrt hat länger gedauert als gedacht, aber es war kurz vorher ein Fußballspiel (Namungo gegen Simba) zu Ende gegangen und die Fans (die Stadien sind ja voll, da es in Tansania ja kein Corona gibt;-) befanden sich auf der Rückreise nach Dar es Salaam. Unser Zeitpuffer war aber groß genug und wir erreichten den Flughafen pünktlich. Und oh Wunder! Es gab sogar eine kleine Schlange vor dem Flughafen, es gibt also tatsächlich einige Menschen die wieder reisen. Allen wurde die Temperatur gemessen und wie sonst auch, wird jedes Gepäckstück, das in den Flughafen kommt durchleuchtet und nur Personen mit Flugticket dürfen in das Terminal eintreten. CheckIn und Ausreise mit Passkontrolle ging flott und Abstandswahrung am Gate war auch kein Problem – so viele Reisewillige waren es dann doch nicht. In Dar es Saalam gab es noch einen Zwischenstopp, einige Reisende stiegen aus, die Maschine wurde gereinigt, das Handgepäck musste identifiziert werden und neue Reisende stiegen zu. Glück gehabt – meine Dreierreihe blieb exklusiv für mich. Ich hatte auch lange überlegt, welchen Platz ich beim Online CheckIn auswähle!

Nachdem wir das Lichtermeer von DAR verlassen hatten, gab es wie schon beim Hinflug vegetarische Nudeln serviert – wer kommt auf die Idee lange Nudeln zu wählen, wie soll man das mit dem Plastikbesteck vernünftig essen? – Salat und Nachtisch. Ein Glas Wein dazu und zur Verabschiedung in die Nacht gab es wieder einen Snackbeutel mit Kuchen, Keksen, Chips, Banane, Müsliriegel, Wasser und Saft. Lala Salama – Gute Nacht.

 

31.08.20 – Über den Wolken…

… habe ich herrlich geschlafen. Hat doch was für sich, eine ganze Reihe für sich zu haben. Eine Tasse Kaffee wurde noch serviert, dazu hätte man sich eine Köstlichkeit aus dem Snackbeutel nehmen können, aber den habe ich mir für die Transferzeit in Amsterdam aufgehoben. Zur Einreise nach Holland gab es ein Infoblatt auf Englisch bezüglich der Coronabestimmungen, aber das betraf eigentlich nicht die Menschen, die sich nur im Transit befinden.
Am Flughafen war alles wieder recht entspannt, Passkontrolle und Sicherheitscheck ohne Warteschlangen und die sonst so quirlige und hektische Atmosphäre eines Großflughafens fehlte.


Die Maschine nach Berlin war schon besser gefüllt und die Sitzverteilung gab mir etwas zu denken – das kann man eindeutig optimieren. Während manche Reihen leer waren, waren in anderen alle Plätze besetzt. Auch gibt es keinerlei System wer zuerst einsteigt, sodass es in den Gängen eng war und das übliche Durcheinander herrschte.
In Berlin angekommen gab es lediglich Lautsprecherdurchsagen, dass es eine Coronatestmöglichkeit am Flughafen gibt, eine Fluggastkarte oder sonstiges Dokument musste nicht ausgefüllt werden. Quarantäne und Test beruhen lediglich auf der Initiative der Fluggäste, wer einfach vom Flughafen zur Arbeit fahren möchte, könnte dies ungehindert tun.
Wie üblich in Tegel dauerte es ewig, bis das Gepäck kam – wahrscheinlich machen sie das mit Absicht, denn die Freude über den Koffer steigert sich nach einer knappen Stunde ins Unermessliche;-).
Umso schneller ging es beim Coronatest. Nach einem fünfminütigen Spaziergang durch Terminals und Parkdecks kam man in eine Art Tunnel, wo man sich das Testformular über einen QR Code auf das Smartphone downloaden kann. Sobald es ausgefüllt ist wird auf dem Phone ein weiterer QR Code generiert, mit dem man zu den netten jungen Leuten von der Bundeswehr geht. Die drucken einem dann das persönliche Dokument aus und es geht weiter zu den ausgesprochen gut gelaunten Mitarbeitern der Charité – bin ich wirklich in Berlin gelandet? Oder war die Charité Crew nur so gut gelaunt, weil ab dem nächsten Tag das DRK übernimt und heute die letzte Schicht war? Ich glaube, nein ich bin fest überzeugt, dass Berlin auch nett und freundlich und gut organisiert kann – wirklich!!!


Die Dame der Charité, die in ihrem Schutzanzug wie eine Marsfrau wirkte bohrte wieder tief in Rachen (ich weiß schon, warum ich nur ganz wenig gefrühstückt habe) und Nase (Tränen der Freude über die herzliche Begrüßung in Berlin). Schon 15 Minuten später stand ich wieder in der Sonne Berlins uns wartete auf meine Abholung nach Hause.
Mein Mann wollte mich dann zum Essen einladen – und das in Coronazeiten! Ein Stopp beim Dönerladen unseres Vertrauens und Lunch auf der heimischen Terrasse war die Alternative.
Die nächsten 48 Stunden durfte ich unser Grundstück nicht verlassen und mein Hund hat mich die ganze Zeit schräg angeguckt: „Erst verschwindet sie wochenlang und dann geht sie immer noch nicht mit mir in den Wald? Irgendwas ist komisch!“
Nach 2 Tagen dann die erlösende Email, Frau Volk darf wieder raus. Eine wundervolle Reise in das fast einsame Naturparadies Tansania hat jetzt ihr Ende gefunden.