Gestern haben wir Abschied von der Serengeti genommen. Eine Abschiedsvorstellung der besonderen Art haben uns die Hippos beschert – ein kleines Hippo ist genauso verspielt wie unsere Menschenkinder und unser Exemplar hat uns mit seiner liebevollen und geduldigen Mutter längere Zeit bestens unterhalten. Da es die ganze Nacht über geregnet hat, war es recht kühl und die Wege sehr matschig, was die Fahrt etwas mühsamer machte. Vorbei ging es wieder an den endlosen Steppen, Zebras, Elefanten, Giraffen und Antilopen. Eine große Herde Impalas, gemischt mit einigen Topis, boten auch ein großartiges Schauspiel. Weiter ging die Reise Richtung Ngorongoro, wo uns wieder die großen Gnuherden der Migration begegneten, diesen folgten die (ebenfalls großen) Ziegen- und Rinderherden der Massai. Picknick am oberen Kraterrand des Ngorongoro mit spektakulärem Blick in den Krater, dann zum “Auschecken” aus dem Nationalpark. Die Paviane am Gate sind auf Touristen und die Reste der Lunchboxen trainiert. Also Türen und Fenster schließen. Aber ein schnelles Foto von der entzückenden Affenmutter mit dem winzigen Baby unter dem Bauch würde doch schon gehen, also Fenster halb runter gekurbelt… Mit dem Foto wurde natürlich nix, denn in einer wahrlich affenartigen Geschwindigkeit, war Mutter mit Kind im Auto – diesmal musste mein Apfel dran glauben – Fransisca brach in leichte Panik aus, während Jana in ihrer souveränen und freundlich, kompetenten Art das Affenpaar wieder herauskomplimentierte. Zeit das Objektiv zu wechseln hatte ich nicht.
So wundervoll und üppig die Landschaften und die Tierwelt in Tansania sind, so armselig sind große Teile der Dörfer, durch die wir kommen. Unser Bank- und “Apothekenstop” in Karatu hat uns wieder einmal sehr demütig und auch ein bisschen nachdenklich gestimmt. Unsere Luxuswelt und das Streben nach Mehr verschließt manchmal die Augen vor dem wirklich Wichtigen. Die Grundbedürfnisse befriedrigen, ein intaktes soziales Umfeld, medizinsche Versorgung, viel mehr bedarf es eigentlich nicht. Die vielen Menschen, die wir sahen, der Dreck und Matsch, die armseligen Geschäfte und Behausungen… und trotzdem wirken die Menschen zufrieden, die verdreckten Kinder strahlen und winken. Kaum Hektik, ruhige Gelassenheit.
Unsere Unterkunft, das Serena Lake Manyara lässt wieder keine Wünsche offen, schönes Zimmer, traumhafter Pool, beides mit Blick auf den Lake Manyara, wunderschöne Blumen, Schmetterlinge, bunte Vögel, Eichhörnchen und wieder herrliches Essen – ich komme als Mops zurück!
Heute ging es nach ausgiebigem Frühstück in den Manyara Park, der mit einer sehr abwechslungsreichen Landschaft besticht, Regenwald an den Hängen des Grabenbruchs und an den Flüssen, zum See hin offene Steppe. Bekannt ist der Park für seine große Vielfalt und Anzahl an gefiederten Tieren. Große Hornvögel unterschiedlichster Art, Flamingos und Pelikane (die sich allerdings im diesigen Licht über dem See verloren) und viele Geier, mindestens 100, die sich in einem abgestorbenen Baum sammelten – irgendwie hat John Wayne noch gefehlt.Die
kletternden Baumlöwen, für die der Park bekannt ist, haben wir leider nicht gesehen, dafür aber ein paar Hippos, Elefanten, Zebras, Gnus, Impalas, die alten Bekannten halt. Der Regenwald ist allerdings ein Paradies für Paviane und andere kleinere Affenarte. Es herrscht eine unglaubliche Geräuschkulisse und ein wildes Treiben in Büschen und Bäumen. Vor allem die Jüngeren üben sich im Klettern und toben durch die Bäume – stundenlang könnte man das beobachten. Nachmittags noch ein kurzer Boxenstop, ausgiebiges Abendessen und Morgen, Sonntag, geht es früh um 6 Richtung Kilimanjaro (drückt uns die Daumen, dass wir ihn sehen können) und dann weiter nach Sansibar, wo wir erstmal das orientalische Flair Stonetowns erleben werden.