Abschied, Business und ein Grenzübergang

thumb_img_7880_1024Nach einem gemütlichen Frühstück im Garten war auch für mich der Zeitpunkt des traurigen Abschieds gekommen – und ich hasse Abschiede!

Ich fuhr mit unserem „Naivasha – Fahrer“ Andrew ans andere Ende der Stadt, ins schicke Boma Hotel, einem 5Sterne Hotel im Besitz des Roten Kreuzes – die Gewinne werden für soziale Projekte abgeführt. Unterwegs stieg noch Andrews Chef John ein, mit ihm wollten Fransisca und ich über eine mögliche Zusammenarbeit sprechen. Unser Meeting verlief äußerst positiv, die Chemie zwischen uns stimmte und die Geschäftsphilosophien scheinen zusammen zu passen. Schauen wir, was die Zukunft bringt…

Um kurz vor eins brachen wir in Richtung Arusha auf, Fransisca und Said mit dem kleinen Baby Zayed und Raifa, der 9jährige Tochter, die vom Internat in Nairobi abgeholt wurde und sich jetzt auf ihre 2 monatigen Ferien freut.

Der Wettergott hat leider nicht richtig mitgespielt. Gestern wo wir eigentlich in ein schönes Gartenrestaurant wollten war es kühl und regnerisch – heute brachte die Sonne die Temperaturen auf 30 Grad. Eigentlich kein Problem, aber:

Ein kenianisches Baby darf nicht der Klimaanlage ausgesetzt werden, ok. Es darf aber auch nicht zu viel Wind abbekommen und keinen Staub einatmen – deshalb blieb die Klimaanlage aus und die Fenster meistens zu. Die ersten 40 Kilometer dauerten 90 Minuten, danach ging es etwas besser. Gegen 16.00 Uhr gab es kurz vor der tansanischen Grenze einen schnellen Lunch im Paradise Garden – ok der Name war nicht Programm aber das Hähnchen mit Reis war gut – immer noch kein Durchfall!

An der Grenze war nicht viel los, man fährt erst rechts rum, um aus Kenia auszureisen. Dann geht es wieder zurück und links rum, um die Einreiseformalitäten in Tansania zu erledigen. USD 50,- für das tansanische Visum, Foto und Fingerabdrücke hinterlassen und weiter ging die Reise. Die Straße war zwischenzeitlich so gut, dass ich meinen persönlichen afrikanischen Geschwindigkeitsrekord mit 120 kmh erreichte. Einige Gazellen, die obligatorischen Ziegen und Kühe am Straßenrand ,der Kilimanjaro tauchte am Horizont wieder auf, die Sonne ging unter, Afrika pur! Arusha erreichten wir gegen 18:30 Uhr bei 28 Grad, es war staubig, die Fenster blieben zu. Diverse Dinge mussten unterwegs noch geholt werden, der Samstag Abend Verkehr war ein Traum und ziemlich erledigt erreichten wir Fransiscas Haus um 20:00 Uhr.

Da saßen wir dann erstmal in dem plüschigen Wohnzimmer, viel Gardine, viel Rüschen, 3 Sofas, ein großer Fernseher, kein Tisch. Es passierte nichts. Ich fragte nach Internet, damit ich meine Jungs ma anrufen könnte, um zu hören ob sie gut angekommen sind, „muss eingeschaltet werden!“, es passierte nichts, meine Taschen wurden vom Hausboy hochgetragen, weiter passierte nichts. Um 21:00 Uhr wurde mein Zimmer (eigentlich das Schlafzimmer der Mädchen) und die Dusche „freigegeben“. Internet lief dann um 21:45, zu Hause ist alles ok. Basti hatte auf seinem Flug noch ein besonderes Erlebnis: der Flug von Istanbul nach Berlin war überbucht und er bekam ein Upgrade in die Business Klasse (Turkish Airlines dachte wohl, das ist billiger, als wenn Flo ein Upgrade bekommt), der Schlafmangel und der vorherige Abschied von mir, war aber wohl zu viel und er weinte, sodass nach längerem hin und her auch Flo auch nach vorne durfte und die Männer in Reihe 1 nach Hause fliegen konnten – gut gemacht Basti!