Es ging – mit dem Aufstehen. Kurz nach 6 Uhr brachen wir auf, um in den Krater zu fahren. So früh morgens hat man den Vorteil, fast alleine in diesem wunderbaren Kleinod zu sein. Von oben sieht der Krater so leer und ruhig aus, aber unten war das Leben bereits erwacht. Massen von Zebras, Gnus und Gazellen, elegante Sekretärsvögel und Kraniche, Löwen und Hyänen, Schakale und Affen. Der starke Wind hat uns leider das Erlebnis einer Nashornbegegnung verwehrt, es ist den Riesen einfach zu laut in den großen Ohren und sie blieben in irgendwelchen Tälern. Ich hatte aber ein anderes Highlight für meine Reisegruppe bestellt – Frühstück im Krater. An der ausgewiesenen Picknick Stelle, wo einige Gruppen mit ihren Pappboxen zum Frühstück standen fuhren wir weiter. Es wurde vorher gescherzt, dass es heute wohl keine Eierspeisen geben würde, aber da wurde mein Organisationstalent unterschätzt. Hinter einer kleinen Erhöhung war unser Frühstück vorbereitet – ein gedeckter Tisch mit passenden Stühlen, eine mobile Buschküche und 3 Servicekräfte servierten uns gekühlten Sekt, Cerealien, frisches Obst und 4 verschieden Säfte. Auf einem glühenden Grill wurden Eierspeisen nach Wunsch zubereitet. Würstchen, Bohnen, Kartoffeln, Muffins und Toast waren vorbereitet. Überraschung gelungen, Nashorn vergessen, es war ein ganz großartiges und intimes Erlebnis. Selbst die Jungs waren beeindruckt. Der Hippopool beeindruckte mit den mächtigen Leibern, die Seite an Seite vor sich hin dösten, einige quälten sich ans Ufer und zeigten sich in ihrer ganzen Schönheit. Leider hatten wir noch einen weiten Weg in die Serengeti vor uns, sodass wir den Krater um 12:30 Uhr verließen. Im Februar eine interessante Fahrt, da zu dieser Zeit viele Tier der Migration in den Ngorongoro Highland zu finden sind. Für uns gab es diesmal außer viel Geruckel auf der Schotterpiste, Staub, Staub und nochmals Staub. Die Hügelkette im Hintergrund blieb für uns verborgen, ab und an sahen wir die großen Herden der Massai, Rinder, Ziegen und Schafe und ein paar bunte Farbtupfer der Kleidung ihrer Hirten. Die beiden LKW vor uns konnten wir nach 30 Minuten endlich überholen. Nach 2 Stunden erreichten wir das Serengeti Tor – ein wichtiger Fotostopp. Weitere 30 Minuten durch die staubige Serengeti brachte uns zum CheckIn Punkt mit der schönen Aussicht auf dem Kopje (Hügel). Auf dem Weg zum KatiKati Camp, einem Zeltcamp im Busch, begegneten wir den ersten großen Herden der Migration, ca. 3000 Gnus und einigen Elefantengruppen. Die Leoparden auf dem Baum waren leider weit entfernt, aber mit Fernglas gut auszumachen. Im Camp wurden wir herzlich begrüßt und bezogen unsere Zelte. Nicht auf Stelzen, sondern direkt unten im Busch, mit Toilette und Dusche (muss 10 Minuten vorher angemeldet werden, damit der Wasserbehälter mit warmem Wasser aufgefüllt werden kann). Als es dunkel wurde gab es Busch TV (Lagerfeuer) mit Tee oder Bier und der Tag mit den vielen schönen Eindrücken konnte etwas verarbeitet werden. Im „Restaurantzelt“ wurde uns ein köstliches Essen serviert und die beiden Senioren bekamen ihre neuen Namen verpasst: Bibi und Babu – auf Suaheli Oma und Opa, klingt irgendwie viel schöner. Um 21:30 war im Camp die letzte Solarleuchte erloschen und man hörte nur noch die Geräusche aus dem Busch: Grillen, nachtaktive Vögel, Elefanten, Löwen und Hyänen konnte ich ausmachen. Eine tolle Atmosphäre mitten im Busch.