28.10.17 Vom Regenwald an ́s tiefe Loch

Langsam entwickele ich mich zum Feindbild meiner Söhne. Wecken 05:50 Uhr, anziehen, Taschen packen, Frühstück und Lunchbox bestücken. Ich habe nie gesagt, dass eine Safari Erholungsurlaub ist. Körperlich definitiv, aber geistig ist das Fahren und Erleben durch und in dieser Natur wie ein Neuladen des Akkus. Der Maynyara Park, den wir nach ca. 45 Minuten ist landschaftlich ein solcher Gegensatz zu dem trockenen Tarangire Park von gestern. Schon die Anfahrt durch das Hochland mit Reisfeldern und Kaffeeplantagen hat die Steppenlandschaft vergessen gemacht. Im Park selbst geht es an steilen, mit tropischen Pflanzen und riesigen Bäumen bewachsenen Hängen hinab. Heute wurden im wahrsten Sinne die Affen losgelassen, riesige Familienverbände von Pavianen und anderen Arten, haben uns immer wieder anhalten lassen. Elefanten schritten durch diesen tropischen Wald und waren oft nur zu hören, aber nicht zu sehen. Auf der Ebene angekommen, kamen die Wasservögel zum Vorschein, Pelikane, Flamingos und viele bunte Vögel, die ich nicht benennen kann. Ein paradiesischer Anblick waren die grasenden Nilpferde, umarmt von Zebras und Gnus und hunderten von Vögeln. Im Hintergrund zwei Weißkopffischadler und über uns kreisende Störche und Geier; ja, auch die dürfen in ́s Paradies einer muss ja aufräumen! Unser Picknick fand wieder etwas erhöht statt, mit traumhaftem Blick auf den ziemlich geschrumpften See und in den Wald, der immer wieder den Blick auf die Elefanten freigab. Die berühmten baumkletternden Löwen, haben wir leider auch heute nicht zu Gesicht bekommen. Unser Mittagstief fegten einige Elefanten davon, die direkt auf unserem Fahrtweg standen und fraßen. Unser Jeep stoppte und wir beobachteten sie stillschweigend. Sie ließen sich gar nicht stören und setzten ihren Imbiss fort. Einer war sehr neugierig und kam uns sehr, sehr nah. Ein komisches Gefühl, wenn der Rüssel über dem Jeep erscheint. Wir rochen wohl trotz der Hitze noch ganz gut und durften passieren. Um 14:30 Uhr fuhren wir aus dem Park zur Ngorongoro Conservation Area und legten einen Stopp am Fotopunkt ein, um einen ersten Blick in den berühmtem Krater zu werfen. Beeindruckend und großartig. 20 Minuten später hatten wir einen ähnlichen Blick von der Bar unseres Serena Hotels am Kraterrand, diesmal stilvoll mit Gin Tonic. Zur Freude der Jungs wird auch morgen der Wecker wieder früh klingeln. 05:30 Uhr, ich freu mich schon auf die Diskussionen, wieso das jetzt wieder nötig ist.

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