Mehrfach hatten wir die Nacht Ausschau nach den Hyppos gehalten, aber leider keine gesehen.

Morgens erwartete uns Sonnenschein und wilde Affenbanden (genannt Blue Ball Monkeys – ja, Ihr denkt richtig, die Männchen prägen diesen Namen). Der Sonnenschein weckte in uns natürlich den Wunsch auf der schönen Terrasse zu frühstücken, leider wurde das vom Hotelpersonal abgelehnt, da die ausgeschlafenen Gesellen es einem wohl sehr schwer machen, einen Bissen in den eigenen Mund zu bekommen. Jana – wir wissen, wie schnell diese Lümmel sind! Also rein zum Frühstück und danach raus, die spielenden Affen in dem schönen Park beobachten.

Um 10 Uhr (Luxus!) ging´s los zur Bootsafari auf dem Lake Naivasha. Wie erholsam eine Safari ohne Rüttelstraßen und Staub doch ist. Vorbei ging es an Hippofamilien, am Ufer sahen wir Zebras, Gazellen und Giraffen. 350 verschiedene Vogelarten sollen am See leben, die häufigsten sind, glaube ich, die Kormorane. Ganze Baumgruppen werden von ihnen besiedelt. Reiher und Ibisse warten in den Wasserhyazinthen auf Beute und mächtige weiße Pelikane segelten an uns vorbei.

Ebenfalls in den Wasserhyazinthen sind die Fischer, die die Fische aus den Wasserpflanzen raustreiben und sie dann (wer hat) mit Netzen oder Plastiktüten fangen. Glücklich war unser Kapitän über das Geschenk eines Kormorans. Der Vogel hatte einen Fisch mit seinem spitzen Schnabel erlegt und wollte seine Beute runterwürgen. Nach einigen Anläufen musste er seine Beute leider liegen lassen, da der Fisch zu breit war, um durch seinen Schlund zu passen. Unsere Bootsmann sammelte den Fisch ein, befand ihn für gut und hatte sein Abendessen gesichert.

Die Halbinsel Crescent Island, ein privates Schutzgebiet für Wildtiere, das zu Fuß erkundet werden kann, haben wir nur vom Wasser aus betrachtet. Nochmals $ 30 pro Nase war zu viel des Guten. Vom Ufer konnten wir sehen, wie die Besucher zwischen Zebras, Büffeln und Giraffen umher spazierten, hatten wir aber einen Tag vorher schon im Hells Gate. Vom Ufer aus konnten wir sehen, warum Wasserböcke ihren Namen tragen. Neben den Fischern zogen sie ebenfalls durch die Wasserhyazinthen und fraßen gemütlich in einem Abstand von 3 Metern zu unserem Boot – ein tolles Panorama; der See mit dem grünen Pflanzenufer, die Wasserböcke neben den Wasservögeln, dahinter Gruppen von Zebras und Büffeln, dahinter die Silhouette des Mount Longonot. Auf Crescent Island leben keine Raubtiere, sodass uns bei der Betrachtung der Begriff Paradies in den Sinn kam. Alles wirkte so friedlich, wenn der Bootsmotor ausgeschaltet war, gab es keinerlei Zivilisationsgeräusche, nur die Laute der vielen Vögel und ab und zu ein Büffelgebrüll. Ich hätte stundenlang weiter fahren können, aber die senkrecht stehende Sonne trieb uns nach 2,5 Stunden ans Ufer zurück, wollte wir nicht wie die Lobstet vom Wasser kommen. Stattliche Fischadler zogen noch eine schöne Formation für uns und dann war auch dieses schöne Erlebnis leider vorbei.

Unsere Rückfahrt verlief problemlos und relativ flott. An der Kreuzung, die zur Massai Mara führt haben wir in einem einfachen afrikanischen Restaurant gegessen – sehr lecker und immer noch kein Durchfall!!!

Am oberen Rand des Rift Valleys genossen wir noch einmal die spektakuläre Aussicht, wir wanderten durch eine Teeplantage und schon waren wir in den wuseligen Außenbezirken Nairobis angelangt.

Bei Severine erwartete uns ein Aperitif und ein gutes Abendessen und nachdem ich zwei Tage Bericht nachgearbeitet habe, fiel auch ich erschöpft aber glücklich ins Bett.