24.01.2019 – Arbeitstag in Arusha – Ausschlafen – gibt´s nicht

Ausschlafen findet einfach nicht statt. Nachts lärmen die Hunde, die dann auf den Hof gelassen werden, um Wache zu schieben. Ab 5 Uhr schreien der Muezzin und die Hühner um die Wette, ab 6 Uhr wird es ruhiger, um 6:30 klingelt der Wecker. Duschen, Frühstück und ab ins Büro. Der kleine Zayed bleibt mit dem Kindermädchen und der Schwiegermutter zu Hause und Sizu wird im Kindergarten abgeworfen. Die private Einrichtung (nennt sich eigentlich Schule) betreut Kinder ab einem Jahr in englischer Sprache und dürfte unter manch deutschen Müttern puren Neid hervorrufen. Was ist es in Deutschland doch oft für ein Zirkus, man sucht einen Parkplatz, zerrt das müde Kind aus dem Auto, geht rein ins Gewusel, zieht das Kind aus und die Hausschuhe an. Dabei hört man das Geschrei und Gehäule von anderen oder schlimmer noch, von seinem eigenen Kind. Durchgeschwitzt und abgekämpft setzt man sich nach 20 Minuten ins Auto und fährt zur Arbeit. Hier wird einem das Tor geöffnet, man fährt vor den Eingang und das schlafende Kind wird von einer Erzieherin aus dem Auto ins Haus getragen. Mutti bleibt im Auto sitzen und ist in einer Minute wieder weg. Wow! Was für ein Service – kostet aber für tansanische Verhältnisse auch ein Vermögen.

Ich hatte soviel mit meinen laufenden Vorgängen zu tun, dass wir kaum zum Reden kamen, wenn man den ganzen Tag auf die Pirsch geht, kriegt man halt nur das Nötigste erledigt. Um 12 Uhr bekamen wir kurzen Besuch von Kunden, die auf dem Weg von Sansibar über den Flughafen Arusha nach Tarangire unterwegs waren. Nach 8 Tagen Jambiani auf Sansibar wirkten sie schon tiefenentspannt und bereit für ein paar Abenteuer. Mittags haben wir einem Edelsupermarkt besucht, um uns unser Mittagessen zu kaufen. Absolut westlicher Standard, hätte eine Abteilung im KaDeWe sein können, liebevoll aufgeschichtetes knickfrisches Gemüse, Obst, Salat und Kräuter, eine große Kühltheke mit Milchprodukten, verschiedene Brotsorten, von Feta mit Spinat, über Sonnenblumenbrot bis zu Ciappata. Und eine Theke mit Snacks, Smoothies und Obst zum Mitnehmen. Köstlich! Und für unsere Verhältnisse immer noch günstig – solange man bei den lokalen Produkten bleibt. Wir haben bis abends um 19:00 Uhr im Büro gesessen und uns dann durch den Feierabendverkehr von Arusha gequält. Die Straßen sind teils gut, zum Teil in einem jämmerlichen Zustand. Riesige Gesteinsbrocken lagen aufgeschichtet neben den Sandpisten – ein gescheiterter Versuch Straßen aus großen Steinen zu bauen, die dann mit Sand zugeschüttet wurden. Nach 2 Jahren wird jetzt alles wieder raus gerissen und die Chinesen bauen eine Teerstraße. Es ist warm, staubig und die Augen brennen mir, liegt wohl an den Öllichtern und unzähligen Grills und Feuern, die den Straßenrand säumen. Nachdem Said sich durch den aberwitzigen Verkehr gekämpft hat, erreichten wir ein für Tansania typisches Grillrestaurant. Auf gem großen Grill lagen Berge von Fleisch – wir entschieden uns für Hühnchen und Ziegenrippchen. Dazu frischer Salat und ein kaltes Serengeti Bier – Herrlich!