22.10.2017 – Sansibar – Murphys Gesetz

Muss das ausgerechnet meine Eltern treffen? Als ich gestern im Bett lag, war wieder eine der seltenen Gelegenheiten, ins Internet zu kommen. „Schau ́n wir doch mal auf die Abflugtabelle in Amsterdam!“ „Ihr Flug hat eine Stunde Verspätung“ – das lässt nichts Gutes ahnen.
Nachts um 1:00 Uhr dann der Anruf meines Mannes: „Helmut hat aus Amsterdam angerufen – Maschine hat einen Schaden, Flug gestrichen.“
Zurück in ́s Hotel, diesmal ohne Gepäck, das war ja schon eingecheckt und konnte nachts nicht mehr zurück gegeben werden.
Meine Befürchtung, dass sie jetzt entnervt aufgaben und wieder nach Hause fahren, hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Tapfer stehen sie auch heute wieder am Flughafen und sind erstmal bis Nairobi gebucht für heute Mittag. Glaube, Liebe, Hoffnung – doch die Hoffnung stirbt zuletzt!
Wir drücken die Daumen und sind traurig, genauso wie der Himmel über Sansibar, der es immer wieder etwas regnen lässt, bei 28 Grad aber nicht so ein Problem. Wir haben ein schönes Frühstück mit viel frischem Obst genossen, haben von den Dorfkindern eine Kokosnuss bekommen, waren schon im Dorfshop und werden gleich am Strand in Richtung Paje spazieren und nachmittags versuchen Kuza Cave zu finden – eine Höhle mit Frischwasser, in der man baden kann. Und beten, dass die Odyssee der tapferen „Oldies“ endlich ein Ende findet.
Update 12:50 Ortszeit: Die Großeltern haben einen Flug für heute mittag und sollen nachts in Sansibar landen. Jetzt hilft nur noch beten!

Wir wanderten 4 km den Strand entlang in Richtung Paje, haben den Fang der Fischer bestaunt, die Frauen in ihren bunten Kleidern bei der Algenernte betrachtet, die Kunst der Webervögel beim Nestbau bewundert und im Spice Island Hotel auf der „Seebrücke“, genannt Jetty Bar, über dem Indischen Ozean gechillt. Gelegentlicher Nieselregen bei 28 Grad war da auch egal.
Kuza Cave war unser nächstes Ziel. Gefunden auf Facebook – ist doch manchmal auch für etwas nütze – mussten wir nur noch einen Taxifahrer finden, der das gesuchte Ziel auch findet. Kannte zwar keiner, aber google.maps und ein paar Hinweisschilder haben uns den Weg gewiesen. Leider dauert in Afrika alles etwas länger und wir kamen erst gegen 17 Uhr an – eine Stunde vor Sonnenuntergang. Unser Taxifahrer war dann erfreulicherweise sehr neugierig und hat mit uns das Abenteuer gemeinsam bestanden. Durch ein kleines Stückchen tropischen Wald gelangten wir an eine windschiefe aber stabile Brücke die zu einer Tropfsteinhöhle führte. Die Decke ist schon lange eingestürzt, sodass Tageslicht hereinkommt. Wir kletterten in die Höhle und konnten dort in kristallklarem Süßwasser schwimmen und die Stalaktiten an der Decke betrachten, während wir auf die Stalagmiten im Wasser aufpassen mussten, um uns nicht aufzuschürfen. War eine tolle Kulisse, leider für gute Fotos schon zu dunkel. Auch der Taximann nahm ein Bad (im Gegensatz zu uns musste er auch kein Eintrittsgeld bezahlen) und wartete geduldig die Musiksession der Jungs mit den „Höhlenmenschen“ ab, bevor er uns in ́s Hotel zurück brachte. Auf Wunsch der Jungs gab es Pizza am Strand, danach Live Musik in der Bar daneben. Die Atmosphäre in Jambiani ist sehr relaxt, die Beachboys akzeptieren ein nein und die Jungs sind happy! Es ist toll zu sehen, wie sie mit den Einheimischen quatschen, interessiert sind und die fremde Kultur erleben.
Flug von Oma und Opa gerade gecheckt – pünktlich in Nairobi gelandet, wir hoffen sie gegen 3 Uhr nachts endlich zu sehen!