15.08.20 Usambara Berge – Mambo View Eco Lodge

Ich bin ja schon mal kurz in der Mambo View Eco Lodge gewesen, als ich letztes Jahr im Februar von Lushoto nach Mambo gewandert bin und es hatte mir sehr gut gefallen. Die Lage ist unglaublich, direkt an einer Klippe von wo aus man eine fantastische Aussicht auf die gut 1.200 Meter tiefer liegende Ebene hat.
Nachdem ich letztes Mal einen kleinen Bungalow hatte, bekamen wir jetzt das Amani Haus, zweistöckig mit einem Schlafzimmer mit großem Balkon oben und einem Schlafzimmer und einer Wohnküche mit offenem Kamin unten. Eigentlich sehr schön, aber – im Badezimmer unten hat man aufgrund der Beleuchtung kaum was gesehen, die Tür zum Bad hat so laut geknarrt, dass der andere fast aus dem Bett gefallen ist, wenn man sie aufgemacht hat. Das Wasser war eiskalt, wie die Temperaturen so sind, wenn man auf 1900 Metern ist. Da Isolde und ich uns noch abends den Kamin anmachen lassen haben, konnte der auch gleich den Ofen draußen anmachen, damit Fransisca und Said Duschen konnte. Alle anderen Zimmer haben warmes Wasser über Solar, unseres über einen mit Holz befeuerten Ofen. Das Duschen führte bei Fransisca und Said zu einer Überschwemmung im Bad. Nachts war es so kalt, dass ich mit Socken und Fließjacke geschlafen habe.
Das Management ist wohl neu, die verantwortliche Dame wohl mit Kunden im Mkomazi park unterwegs und die Vertretung war stets sehr bemüht aber das war es dann auch.
Am nächsten Abend haben wir gefragt, ob es denn keine Wärmflaschen gibt – jaja, natürlich. Warum wir keine haben – da hätten wir ja nach fragen können. Normalerweise liegen die in den Lodges wo es abends kalt wird ja im Bett – versprochen, machen wir heute. (Sie lagen dann auf dem Tisch, direkt am kalten Fenster;-(.


Für den Rest lasse ich mal Bilder sprechen. Wir haben morgens einen 3 stündigen Village Walk gemacht und einige der Projekte gesehen, die über die Mambo View Eco Lodge finanziert werden. Die Töpferei wird unterstützt, Brücken und Brunnen gebaut, Frauenprojekte und natürlich die Arbeiter der Lodge, die alle aus den umliegenden Dörfern sind. Da ist dann vom Können her noch Luft nach oben, aber wer den Background sieht, hat dafür Verständnis.
Mittags haben wir in der Sonne auf der Terrasse gegessen und Said, John und ich sind wieder los in den Shagayu Forrest. Die Fahrt sollte 30 Minuten dauern – es war das Doppelte – und nachdem wir gestern den Sonnenuntergang verpasst haben, wollte ich unbedingt pünktlich zurück sein. Wir sind also im Expresstempo durch den Regenwald und haben bei dem Auf und Ab ganz schön gepustet, bis uns die Holzträgerfrauen entgegen kamen. Unglaublich, wie diese zarten Personen große und lange Kanthölzer barfuß oder in Flipflops durch die engen Wege tragen. Über 30 Kilo werden auf diese Weise auf dem Kopf getragen und schon die ganz kleinen begegnen uns mit Lasten auf dem Kopf. Das Leben ist hart und anstrengend in den Usambara Bergen, der Fortschritt ist noch ganz weit weg und es wird immer noch nach den alten Traditionen gelebt, nicht mal Esel gibt es hier. Mein Gang wurde nach der Begegnung ganz leicht und wieder einmal kam tiefe Demut in mir hoch.


Unser Ziel, den Wasserfall haben wir nach einer Stunde erreicht und nach einer kurzen Pause ging es wieder zurück zum Dorf, wo unser Jeep geparkt war. Hier kam wieder das allgengewärtige Kinderrufen: „ Muzungu“ – Fremde! Touristen sind hier nicht so häufig anzutreffen, in Coronazeiten schon gar nicht und ich war die wandelnde Attraktion für den Tag. Wir haben es pünktlich zum Sonnenuntergang geschafft, dafür gibt es extra eine hoch gebaute Terrasse, nur das mit den Drinks war etwas schwierig. Dafür war dann sehr, sehr wenig Tonic im Gin;-)
Nach einem leckeren Abendessen fielen wir früh in unsere Betten – mit Wärmflasche! Lala Salama!