15.01.2019 – Safari im Aberdare Nationalpark – Rechtzeitig aus Nairobi raus

07:30 Uhr Abfahrt. In einem Minibus mit Pop up Dach starten wir pünktlich und verlassen Nairobi in nördlicher Richtung. Lang ziehen sich die Vororte, teils modern, teils ärmlich und dreckig. Märkte mit (meist europäischen) Second Hand Klamotten, aber auch Obst und Gemüse, Kleinhandwerk, Schulen, Kirchen und Restaurants liegen am Straßenrand. Vorbei an Polizeisperren – mit Nagelbrettern gesichert, wird hier alles mögliche kontrolliert. Bei uns waren es die Lizenzen unseres Safariveranstalters. Nachdem wir Nairobi County verlassen haben, wurde es ländlicher und sauberer. Wie schön das frische grün in seinen vielen Farbnuancen ist, besonders wenn man aus dem grauen Berliner Winter kommt. Der Aberdare Country Club liegt auf ca 1800 Metern und ist ein nobles Hotel in wunderschöner Lage. Mit Blick auf die Aberdares und (wahrscheinlich auch den Mount Kenia) liegt es in einem wunderschönen Park und bietet seinen bis zu 90 Gästen ein koloniale Kulisse. So werden die vornehmen englischen Kolonialisten einst residiert haben. Ein hervorragendes 4 gängiges Mittagessen auf der Terrasse (leider mittlerweile im Regen) hat uns reichlichst gestärkt für die nachfolgende Tour in den Aberdares Nationalpark. Jetzt klaue ich mal bei Wikipedia: Der Nationalpark hat eine Fläche von 766 km². Er liegt in der unmittelbaren Umgebung der Nyandaruaberge und besteht aus der Aberdare Range, einer Bergkette vulkanischen Ursprungs, die sich von Norden nach Süden erstreckt, sowie deren östlichen, dicht bewaldeten Vorgebirgen. Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Zwischen den beiden größten Erhebungen, Ol Donyo Lesatima (auch Ol Doinyo La Satima; 3999 m) und Kinangop (3906 m), verläuft auf einer Höhe von über 3000 m ein Sattel alpiner Heidelandschaft. Neben den hoch gelegenen Moorgebieten kommen Buschland und Bergwald einschließlich Bambus vor. Schluchten mit Bächen und Wasserfällen durchtrennen bewaldete Hänge im Osten und Westen. Es ist ein wichtiges Wassereinzugsgebiet für den Tana- und Athi- River. Es grünt so grün, wenn Kenias Blüten blühen. Wow – wie beeindruckend, selbst im leichten Nieselregen, der später erfreulicherweise aufhörte. So sah wohl die undurchdringliche grüne „Hölle“ aus, durch die manch Entdecker sich vor langer Zeit durch den afrikanischen Dschungel kämpfte. Unzählige Gänge der kleinen und großen Bewohner des Parks konnten wir von der „Buckelpiste“ wie ich unsere Fahrbahn eher bezeichnen würde, sehen. Weiter als 5 Meter konnte man aber nirgends in das Dickicht blicken. Die Vegetation änderte sich ständig – von Urwald, wie wir uns den so vorstellten, zu dichten, hohen Bambuswäldern zu oben beschriebener alpinen Heidelandschaft – übrigens mit sehr kühlen Temperaturen da oben. Wir konnten gar nicht glauben, dass wir uns auf über 3000 Metern befinden sollten, da es nirgends steil bergauf ging und wir die Höhe fast unbemerkt erklommen. Wunderschöne weite Blicke in die Ebenen und die Ausläufer des Mount Kenias, der seine Spitze leider in Wolken verhüllten. Eine Ficus Art mit langen „Fäden“, die wie Luftwurzeln aussahen, erinnerte an einen Zauberwald. Diese „Fäden“ dienen dazu, andere Pflanzen zu erwürgen, die sich den Bäumen nähern. So stehen die Bäume als Solitäre in der Landschaft und sehen aus als hätten sie tausende von Bärten. Einige Elefanten, mehrere Gazellenhaften und viele Büffel – letztere schießen einfach plötzlich über die Fahrbahn, erst in der letzten Sekunde zu erkennen. Viel zu spät traten wir die Fahrt zu unserer Lodge – Ark Lodge – auf, die wir um 19:00 Uhr erreichten. Eigentlich ist bis 18:00 das Fahren erlaubt. Belohnt wurden wir mit vielen Hyänen, die die frei Sicht der „Straße“ zur „Nahrungssuche“ nutzten. Leider waren wir aufgrund unserer Verspätung so schnell unterwegs, dass wir den Leoparden, der nah an unserer Piste lag aufschreckten, sodass das Foto nicht wirklich gelungen ist. Das Ark liegt wie eine Arche auf einem Plateau und bietet eine tolle Sicht auf ein Wasserloch, das Nachts beleuchtet ist. Besondere Mineralien im Boden locken die Tiere an, die sich hier mit den lebenswichtigen Salzen versorgen. Einige Büffel und Hyänen waren zu sehen, sowie Wasservögel wir Kraniche und Gänse. Es gibt einen Weckservice, wenn nachts etwas spannendes zu sehen ist. Ein Buzzer erschallt 1 x für Elefanten, 2 x für das schwarze Nashorn, 3 x für Katzen und 4 x für irgendwas anderes Spektakuläres, wie einen Tag vor unserer Ankunft der Angriff von Hyänen auf einen Büffel. Wir sahen beim Abendessen (4 Gänge – wir kommen als Mops zurück!) Ginsterkatzen, die vor dem Fenster hin und her hüpften und erfreuten uns an unserem schönen Tag, bis wir das Wlan nutzten und ich die Warnmeldung des Auswärtigen Amtes lasen. Terrorangriff in Nairobi – an dem Gebäude sind wir tags zuvor noch vorbei gekommen. Wie furchtbar, dass immer wieder unschuldige Menschen Opfer von fanatischen Extremisten werden und eine Warnung, wie schnell dieses wunderbare Leben vorbei sein kann. Nutzt jeden Tag – wir tun es!