Auf Einladung von East African Camps machen wir uns auf den Weg in die Serengeti. Die spanische Gesellschaft betreibt 4 Lodges – am Ngorongoro Krater, in der Serengeti, in der Masai Mara und auf einer Insel im Viktoria See. Ein lokaler Veranstalter – Uuday Safari – stellte den Jeep und sogar die Parkeintritte wurden von Tanapa (der Verwaltung der Nationalparks) übernommen. 4 weitere Reiseveranstalter durften an der Tour teilnehmen und wir brachen gegen 08:45 Uhr auf in Richtung Serengeti.
Nachdem die Reifen gecheckt, für einen der Teilnehmer noch eine SIM Karte besorgt wurde und wir die Aussicht über den Lake Manyara genossen haben, ging es gegen Mittag in die Ngorongoro Conservancy. Bei tief hängenden Wolken und Nebelfeldern, war von der Schönheit der Bergwälder und vom Krater nichts zu sehen. Kühl, feucht und ohne Sicht ist selbst dieser wunderschöne Ort etwas trostlos. Auf dem Weg in Richtung Kraterabfahrt bogen wir irgendwann nach rechts ab und erblickten ein Stück blauen Himmel. Immer heller wurde es und als wir am Pakulala Camp ankamen, schien doch tatsächlich die Sonne. Mit dem allseits beliebten Lied „Jambo, Jambo Bwana….“ wurden wir von den Mitarbeitern des Camps fröhlich empfangen, bekamen die feuchten (warmen) Handtücher und einen Saft zur Begrüßung.
An den Zelten vorbei, ging es Richtung „Messtend“, also dem Restaurantzelt, und der Blick weitete sich über den Kraterrand bis hinein ins Weltnaturerbe. Wow! Ich bin immer wieder überwältigt von dem Blick von oben – der Krater liegt da so ruhig und friedlich, kein Hinweis auf die geschätzten 25.000 Säugetiere die dort leben und den zahlreichen Jeeps, die die Wege dort befahren. Hinter dem Lagerfeuer, so nah wie möglich am Kraterrand, war eine lange Tafel für uns gedeckt, kühle Getränke und eine mobile Küche standen für uns bereit – was für ein Empfang!
Luxus muss nicht immer die neue Handtasche der Marke XY oder ein neues Auto sein, der Luxus hier besteht in der Exklusivität des Ortes. Alles nur für uns! Nichts und Niemand der uns stören konnte oder mit dem wir um den besten Platz für die traumhafte Aussicht buhlen mussten.
Wie herrlich, hier am schönsten Tisch Tansanias zu sitzen, ein Glas gekühlten Weißwein und ein 4 Gänge Menü genießen zu dürfen. Amos stellte das heutige Menü in einer fünfminütigen, unterhaltsamen Ansprache vor – der Mann hat einen herrlichen Hang zur Komik und schon wurde die Vorspeise serviert. Aber das (sehr leckere!) Essen spielte nur eine Nebenrolle – hier zählte nur die unglaubliche Lage und der grandiose Ausblick. Wie so oft bei meinen Erkundungsreisen, war die Zeit viel zu kurz und wir mussten uns sputen, da wir ja noch bis in die Serengeti weiter mussten. Ins Pakulala Camp sollten wir in 2 Tagen zur Übernachtung zurückkehren.
Der Weg über das Ngorongoro Highland war holprig wie immer und wir kamen leicht angestaubt und gut durchgerüttelt am Nabe Hill an. Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder komplett zugezogen und die Sicht war sehr bescheiden, sodass wir den kleinen Hügel nicht erklommen haben, zu sehen gab es ja schließlich nichts. Was mich auf der Fahrt sehr gewundert hat und sich auch in der Serengeti fortsetzte, war die Trockenheit. Wo im Januar, kurz hinter dem Krater noch die unzähligen Giraffen an den Akazien gefressen hatten, herrschte eine trostlose, trockene und staubige Ödnis. Kein grünes Blatt an den Bäumen und kein grünes Gras auf dem Boden und das zum Ende der Regenzeit. Viel zu spät hatte diese in diesem Jahr begonnen und sowohl für den Krater – der auch viel trockener war als Ende Januar – als auch für die Serengeti wenig ergiebige Regenschauer gebracht. Auf dem Weg durch die Ngorongoro Conservancy sind uns wieder die zahlreichen und teils riesigen Rinderherden der Maasai begegnet, gefühlt werden es jedes Jahr mehr und mehr Tiere und ich befürchte, dass die den Maasai zugesprochenen Gebiete nicht ausreichen werden, um diesen hohen Tierbestand über den trockenen Sommer zu bringen. Es wird schon seit längerem über Konflikte gesprochen, da die Maasai ihre Herden wohl immer wieder in die Serengeti treiben und das Ökosystem dieses Naturparks gestört wird, wenn die Rinder- , Schaf- und Ziegenherden auch dort grasen.
Wir bekamen auf der weiteren Fahrt einige Löwen zu sehen und Tausende von Thomson Gazellen (die mit den schicken schwarzen Blockstreifen) säumten unseren Weg, bis wir mit Verspätung um kurz vor 19:00 Uhr im Pumzika Camp ankamen. Márcio, Inez und Juan von East African Camps erwarteten uns schon mit ihrem Team, das uns genauso herzliche begrüßte, wie vorher schon in Pakulala. Das Camp besteht aus 2 „Flügeln“, 6 Luxus Zelte mit eigenem MessTent und Feuerstelle und 11 Standardzelten mit ebenfalls eigenem „Restaurantzelt“ und Feuerstelle. Auf beiden Seiten gibt es 2 Familienzelte, in denen 4 Personen schlafen können, eines der Luxusfamilienzelte bekamen Asmita und ich zugewiesen und wir konnten so jede in einem großen Doppelbett schlafen. Ausgestattet sind die Zelte mit Waschbecken, Toilette und Dusche in Form einer Bucketshower. Der Eimer hängt draußen hinter dem Zelt und wird von den Mitarbeitern mit warmem Wasser (wenn man Glück hat;-) gefüllt, bevor man Duschen möchte.
Am Lagerfeuer standen schon die Drinks bereit und wir konnten uns nach dem langen Tag bei Wein, Saft und Snacks erholen, bevor es mit dem anstrengenden 3 Gänge Essen weiterging. Am nächsten Tag mussten wir früh aus den Federn – Márcio hatte auch Serengeti Balloon Safaris für unsere Erkundungstour geworben – und wir durften am nächsten Tag abheben, also ging es recht früh ins Zelt und wir fielen erschöpft vom langen Tag (und dem vielen Essen) in unser kuschliges Bett. Akustisch begleitet von einer Gnuherde, Löwengebrüll und dem Lachen der Hyänen – ich liebe diese Buschnächte! Lala Salama!
Ngorongoro Highlands + Pakulala Camp
Serengeti