06.11.2019 Mikumi Nationalpark – zurück zum Anfang

Gegen 07:30 Uhr sind wir mit gepackten Lunchtüten losgefahren. 80 Minuten dauerte die Fahrt über die Ruckelpiste bis zum Ort Mikumi und weitere 15 Minuten brauchten wir bis zum Maingate (derzeit auch das einzige) zum Mikumi Park. Die Landstraße verläuft durch den ganzen Park und die Tiere müssen die Straße queren, wenn sie vom nördlichen in den südlichen Park möchten. Hoffentlich halten sich möglichst viele Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung! Für das Überfahren eines Tieres gibt es hohe Strafen, die in die tausende von Dollar geht, je nach Größe des Tieres – wenn man denn erwischt wird.

Wir fuhren erst in den südlichen Teil des Parks. Wie schon von der Hauptstraße aus gesehen ist es aufgrund der Regenfälle von Mitte Oktober sehr grün, die Wiesen saftig wie bei uns im Mai und wir sahen Zebras, Giraffen und Impalas schon auf der Fahrt. Unser erstes Ziel, die Vuma Hill Lodge, liegt auf einer dicht bewachsenen Anhöhe und bietet einen weiten Blick ins Tal. Wunderschöne Safarizelte mit großen Terrassen, ein Swimmingpool und ein Restaurant- / Loungebereich mit Aussicht. Obwohl man nur 7 Kilometer von der Hauptstraße entfernt ist, ist man mitten im Busch.

Wir sind zum Maingate zurückgefahren und haben unseren Gamedrive im nördlichen Teil des Mikumi Parks fortgesetzt. Kurz hinter dem Gate ist der Airstrip des Parks, eine stattliche Giraffe stand direkt an der Piste, als wäre sie der Tower des „Flughafens“. Auch eine kleine Elefantengruppe stand bereit, um die über uns hereinfliegenden Passagiere des kleinen SAL Flugzeugs zu empfangen. Unser Adlerauge Heriel hat einen Leoparden im Baum entdeckt, der ungefähr 100 Meter von der Straßen entfernt mit dickem Bauch auf einem Ast hing. Wie macht Heriel das bloß immer? Wir hätten den von allein nie bemerkt.

Im saftigen Gras waren große Impala Herden, Zebras und Giraffen und die ersten Gnus, die wir auf der Reise sahen. Auch Warzenschweine waren reichlich vertreten. Picknick gab es am Hippopool, wo ein paar Nilpferde und Krokodile vor sich hindösten.

Ich war ein bisschen sentimental – in diesem Park hatte ich vor gut 5 Jahren meine allererste Safari, damals mit meiner Familie, meinem Mann und den beiden Jungs, zu der Zeit 7 und 11 Jahre alt. Gebucht hatte ich auf der ITB bei Fransisca meiner jetzigen Partnerin, vor knapp 3 Jahren haben wir Nature Responsible Safari GmbH in Deutschland gegründet und auf dieser Reise bin ich das 7. Mal in Tansania. Ich hatte immer den Traum mal nach Afrika zu reisen und auf Safari zu gehen, aber das mein Leben eine solche Wendung nehmen würde, hätte ich niemals gedacht. „Inschallah“ würde Fransisca sagen, Schicksal, Karma? Was auch immer, ich liebe dieses Land, habe eine große afrikanische Familie gewonnen und liebe meine Arbeit.

Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch Mitte Oktober 2014, wo es sehr trocken war, bot der Park uns alle Grüntöne der Farbskala. Landschaftlich wunderschön, aber schwieriger um Tiere zu sehen. Sie sind sie im dichten Gebüsch gut getarnt und finden überall Wasser. Die Wasserstelle, die vor 5 Jahren wie das Paradies auf Erden wirkte, da hier so viele unterschiedliche Tiere zusammentrafen, war jetzt ein verlassener mit Wasserlilien bewachsener Tümpel.

Wir checkten in Stanley´s Kopie ein, eine kleine Lodge mit 12 Zelten, die auf Plattformen um einen Hügel gebaut sind und wir bekamen dasselbe Zelt, in dem ich auch vor 5 Jahren schon war. Leider zogen dieses Mal keine Büffelherden auf dem Weg zur Wasserstelle vorbei, lediglich vom Restaurant und Loungebereich der Lodge, die mit dem Pool oben auf dem Hügel sind, habe ich vier Büffel und Giraffen gesehen. Der Blick von dort oben ist ein Traum und geht weit in die ebene Steppe. Schön wieder hier zu sein, wenn es auch nur für einen Tag ist. Stanley´s Kopje wird für mich immer ein besonderer Ort sein – hier, wo Alles begann!