06.06.2019 Fahrt Pangani – Arusha

05:50 Uhr ging der Wecker ,damit Zeit genug blieb, das köstliche Frühstück zu genießen. Heute als extra noch Spanischen Omelett und ein Pancake – ich kann bald mit dem Jeep um die Wette rollen. Pünktlich um 7 Uhr ging die lange Rückreise los. Eine Stunde „Jeephopsen“ bis zur Fähre, die erfreulicherweise bald losfuhr als wir ankamen und uns über den Pangani Fluss brachte.

An der Tankstelle haben wir dann noch Francesco von der Bahari Pori Lodge getroffen, der bei unserem Besuch nicht vor Ort war. Ihr erinnert Euch? Die Lodge ohne Sandstrand. Was, wie ich jetzt erfuhr ,eigentlich ein großer Vorteil ist.

Direkt vor der Lodge ist ein kleines Riff und bei Ebbe bilden sich kleine Pools in denen man wie in einem Jacuzi im warmen Wasser sitzen kann – mit Fischen drin! Francesco betreibt die Lodge seit 10 Jahren und lebt permanent hier, ein absolutes Muss, wenn man etwas erfolgreich betreiben möchte. Entweder selbst vor Ort sein, oder wie im Falle des Kijongo Bay, fähige Manager einstellen. Die Vorstellung, am liebsten nur Unterkünfte, die in der Hand von Einmischen betrieben werden zu verkaufen, hat sich als leider unrealistisch und sehr romantisch erwiesen.

Francesco hat mir also an der Tankstelle sämtliche Vorteile seiner Lodge beschrieben, angefangen von kostenlosen Ausflügen nach Pangani und andere Dörfer, kostenloser Transfer von Dar es Salaam bei einem Aufenthalt über 1 Woche, der neue Pizza Ofen und vor Allem die Nachhaltigkeit. Die Lodge läuft komplett über Solarstrom. Durch eine ausgeklügelte Logistik braucht er keinen Kühlschrank: Fisch kommt von den Fischern, Milch und Fleisch, Gemüse und Obst von den umliegenden Bauern. die Frage nach dem kalten Bier kam mir erst später, aber vielleicht gibt es beim Italiener nur Rotwein?;-)

 

Die Piste von Pangani zur geteerten Hauptstraße dauert ebenfalls eine Stunde und ist etwas komfortabler. In dem ganzen Gebiet gibt es viel Landwirtschaft, große Sisal Felder, Mais, Orangen und immer wieder die riesigen Mangobäume an denen unglaublich viele dieser köstlichen Früchte hängen. Überall waren viele Menschen zu sehen, der Tag nach dem Eid al Fitr, dem Fest des Fastenbrechens ist Feiertag, sodass auch die Kinder in den Dörfern zu sehen waren und unseren Jeep teils mit lautem Gekreische begrüßten.

Die Frage die ich mir immer wieder stelle, wenn ich hier über die Dörfer fahre: wie oft wird ein Mädchen pitschnass, bevor sie diese großen und schweren Wassereimer so sicher auf dem Kopf nach Hause trägt, wie ich es heute wieder so oft gesehen habe? Und wieso müssen die Mädchen und Frauen das Wasser schleppen, während die Motorradtaxifahrer in großen Gruppen am Straßenrand stehen und auf Kundschaft warten? Also zum größten Teil nichts machen, außer quatschen. Die Arbeitsteilung scheint mir hier noch nicht so ganz gerecht zu sein, und wir machen uns in Deutschland einen Kopf ob Kunde oder Kundin oder Kunde*in oder Kunde/Kundin auf unseren Formularen steht. Wir leben zwar in einer globalen Welt, aber die Themen und Probleme sind doch noch sehr unterschiedlich.

Mittlerweile sind wir wieder im Trubel der größeren Städte angekommen. Die Luft wird schlechter, der Verkehr nimmt zu. Gerade cruisen wir durch Moshi, die Stadt am Kilimanjaro wo die meisten Besteigungen beginnen. Baumschulen am Straßenrand, Restaurants, die typischen Grills, Verkaufsstände, Märkte, ein ziemliches Gewusel. Das Klima ist hier wieder kühler und angenehmer, Moshi liegt auf gut 800 Metern Höhe. Der berühmte Berg hüllt sich in seinen Wolkenmantel und wirkt wie eine langgestrickte Hügelkette.Fast die ganze Fahrt über war es wolkig, was ich ganz angenehm fand. 8 Stunden Fahrzeit liegen jetzt schon hinter uns. Inklusive 2 kleinen Pausen, aber die Fahrt zieht sich ganz schön. Immerhin habe ich jetzt die Berichte für die letzten Tage geschafft, ich bin vorher einfach nicht dazu gekommen.

Heute Abend werden Fransisca und ich noch den Cocktail Empfang zum Messebeginn besuchen und ab morgen geht es dann auf die Karibu Kilifair. Ich fürchte, dass die nächsten Tage sehr ausgefüllt sind, aber wahrscheinlich auch nicht viel Schreibenswertes passiert. Wenn doch, wird es afrikanisch „Pole Pole“, also langsam und zeitversetzt veröffentlicht. Montag bis Donnerstag bin ich dann auf Einladung der Messe nochmals unterwegs, diesmal in Richtung Nordwesten – die Serengeti und der Ngorongoro Krater rufen. Mal sehen ob es mit dem Schreiben klappt –  ich bin dann ja mit einer Gruppe unterwegs – und wie es mit dem Internet aussieht.

Jetzt werde ich noch die Fotos sortieren und dann hoffentlich bald in Arusha ankommen.

PS: Ankunft in Arusha nach 10 Stunden, Said empfing uns in seiner Winterjacke (die für Reisen nach Berlin im Winter). So kalt war es nun auch nicht, aber recht frisch, immerhin sind wir hier schon auf 1400 Metern. Die Sonne schien und der Mount Meru begrüßte uns wolkenfrei.

Lala Salama – Gute Nacht