Sonnenaufgang über dem Sambesi – was für eine Stimmung!
Die Zambezi Sands Lodge liegt direkt am „Mighty Zambezi“.
Wie wir beim Paddeln gestern Nachmittag feststellen konnten, ist der Wasserstand und die Fliessgeschwindigkeit in dieser Jahreszeit sehr hoch. Carina und ich mussten sich dieser Herausforderung gemeinsam in einem Boot stellen, die anderen waren je mit einem Guide im Boot. Anfangs war uns sehr mulmig zumute. Das Kopfkino bietet folgende Varianten: wir erreichen aufgrund der Strömung das Ufer nicht rechtzeitig und rauschen bis zu den Viktoria Fällen durch. Wir kentern und die Krokodile sind schneller als wir. Wir stoßen mit einem Nilpferd zusammen. Die Guides haben uns versichert, dass alles sicher ist und wir legten ab. Nach einigen Minuten hatten wir unser Boot im Griff und konnten den Sonnenuntergang auf dem Sambesi genießen. Das Wasser war warm, sodass es nicht allzu schlimm war, dass unsere Hosen beim Paddeln pitschnass wurden. Die morgendliche Szenerie, wenn die Sonne durch den aufsteigenden Nebel scheint und der mächtige Strom vorbei rauscht hat etwas Magisches. Ich könnte tagelang dort verweilen und Millionen von Litern Wasser an mir vorbei ziehen lassen. Doch getreu dem Motto:“der frühe Vogel fängt den Wurm“, brachen wir um 7:00 Uhr auf zu einem Busch Walk. Es ist so interessant die ganzen Spuren zu lesen. In der Nacht waren dort viele Elefanten unterwegs, Giraffenspuren waren zu sehen und sehr große, sehr frische Löwenspuren. Zur Freude unseres Guides ( zu unserem Schutz bewaffnet) entdeckten wir auch frische Leopardenspuren von einem bisher unbekannten Weibchen. „There is a new girl in town!“. Während ich den Bericht schreibe, stecken wir übrigens auf einer Sandpiste in Sambia fest. Unser Fahrer ist mit einem entgegenkommenden Pickup auf dem weichen Sand zusammen gerutscht. Nachtrag: nach 15 Minuten rangieren sind die Autos um einige Kratzer reicher, aber erfolgreich getrennt. Wir haben die Büsche, in denen wir die Löwen vermuteten, unversehrt umrundet und kamen ans Ufer des Sambesi, wo ein Buschfrühstück auf uns wartete. Eine köstliche Henkersmahlzeit bevor wir uns von unseren wunderbaren Gastgebern der Imvelo Lodges verabschiedet mussten. Wir hatten 6 Tage und 5 Nächte in unterschiedlichen Lodges, hatten ein wahnsinniges Programm, so viele herzliche und gastfreundliche Menschen kennen gelernt – mir kommt es vor, als wäre ich schon drei Wochen unterwegs. Danke an Imvelo, Marc, Matthew, Sibs, Gica ….und alle anderen Beteiligten für eine großartige Zeit und die vielen Eindrücke und Erlebnisse, die ich mitnehmen darf! Um 11 Uhr waren Carina und ich bereits wieder in Victoria Falls (schon toll was man alles machen kann, wenn man so früh aufsteht!) und luden unser Gepäck im legendären Victoria Falls Hotel ab. Kurz nach dem CheckIn ging es los zur Site Inspection, der Besichtigung von diversen Hotels und Lodges in und um Victoria Falls. So richtig Lust hatten wir ehrlich gesagt nicht, aber wir sind ja nicht (nur) zum Vergnügen hier. Abschließend kann ich sagen, dass die Pflicht auch mal zur Freude werden kann! Man wird z.B. mit dem Speedboat zur Victoria Falls River Lodge gefahren und genießt eine 15 minütige Fahrt auf dem Sambesi inklusive Tiersichtungen. Wunderschön designte Unterkünfte, traumhafte Ausblicke und ein extra Camp auf einer Insel für ungestörte Zweisamkeit ohne Kinder. Für alle die noch nicht verheiratet sind, definitiv ein Ziel für die Flitterwochen! Um uns die Fahrt über die holprigen und staubigen Pisten zu ersparen wurden wir mit dem Boot auch noch zur nächsten Lodge auf der Liste gebracht. Die Old Drift wurde erst 4 Tage vorher eröffnet, und erneut fühlten wir uns, als würden wir durch ein „Schöner Wohnen“ oder „Ambiente“ Magazin spazieren. Unser Zeitplan war viel zu eng und wir kamen mit ziemlicher Verspätung im Elefant Camp an. Unser geplanter Lunch dort wurde ersatzlos gestrichen, komisch war doch erst 16:45!? Stattdessen durften wir an einer besonderen Begegnung teilhaben – meet and greet mit Sylvester, benannt nach dem Guide, der vor zwei Jahren ein kleines Kätzchen im Busch gefunden hat. Der Kleine wurde von Hand aufgezogen und ist jetzt ein stattlicher 60 kg Gepard. Da er nie „Jagdunterricht“ hatte, kann er zwar Beutetiere fangen, aber nicht töten. So ist er, als er ausgewachsen war zum Elefant Camp gekommen, wo er auf dem Gebiet des Victoria Fall Nationalpark spazieren gehen kann, sich theoretisch auf ein Rendezvous einlassen könnte und dann, ganz fauler Kater zum Essen nach Hause kommt. Zum Fototermin mit uns war er angeleint, ein wunderschönes, riesiges Tier. Ich habe noch nie so einen großen Geparden gesehen. Ausnahmsweise durften wir ihn auch streicheln und wissen jetzt, dass sie viel weicher aussehen als sie sind. Weiter ging unsere Besichtigungstour vom West Camp, einer exklusiven Erweiterung für kleine Gruppen. Essen wurde weiterhin durch stramme Haltung ersetzt. Aber einen Drink bekamen wir immerhin, es war ja auch schon nach 17 Uhr. Endlich konnten wir unsere Zimmer beziehen und sind nach kurzem Boxenstop auf dem schnellsten Wege zum Lookout Cafe zum Essen gefahren. Die spektakuläre Aussicht konnten wir leider nur noch erahnen, aber das Essen kam erfreulich schnell und war ebenso köstlich wie der Pinotage. Ein weiterer großartiger Tag in Simbabwe ging zu Ende.