04.06.2019 – The Tides Lodge – Maziwe Island – Kijongo Bay

Bis auf eine kurze Unterbrechung habe ich wunderbar geschlafen. Aber plötzlich änderte sich das Geräusch, das bislang aus Palmen- und Meeresrauschen bestanden hatte. Das hörte sich nach Regen an! Und tatsächlich, es schüttete wie aus Eimern. Ich fürchtete schon um meine geplante Schnorcheltour, aber um 7 Uhr morgens war der Himmel wieder blau und die Sonne strahlte.

Nach einem ausgiebigen und hervorragendem Frühstück mit viel frischem Obst, Avocado und Tomate und einem Smoothie Müsli ging es mit einem alten Fischerboot raus aufs Meer. Unterwegs sahen wir einige Fischer auf ihren kleinen Booten und in der Ferne einige Delfine. Leider haben Sie sich durch unser Pfeifen nicht anlocken lassen. Schade manchmal klappt es, aber die Tiere hatten leider andere Pläne und waren nicht zum Spielen aufgelegt.

Rund um Maziwe Island, die ca 10 km vor der Küste liegt, ist ein Naturschutzgebiet, in dem nicht gefischt werden darf. Die Insel selbst schaut bei Flut nur teilweise aus dem Wasser, jetzt bei Ebbe ist sie recht groß und man kann ein bisschen spazieren gehen. Generell ist der Sand hier an der Küste nicht ganz so fein wie auf Sansibar und auch nicht so weiß. Trotzdem ist diese Insel einfach herrlich und ich hatte sie ganz für mich alleine. Leider wird auch hier Plastikmüll angeschwemmt, aber entgegen anderen Küstenregionen, wird er hier gesammelt und wir haben ungefähr die Menge eines großen Müllsacks mitgenommen aufs Festland.

Meine Crew hat derweil ein Sonnensegel aufgespannt und mir eine gemütliche Liegefläche mit großen Kissen vorbereitet. Habe da auch ungefähr 5 Minuten nach dem Schnorcheln gesessen, dann rief mich mein eng gesteckter Zeitplan leider wieder aus meinen Tagträumen…

Das schnorcheln an den Riffen rund um die Insel war fantastisch. Masken und Flossen wurden vorab im The Tides anprobiert und ich hatte (ich glaube das erste mal überhaupt) eine perfekt sitzende Maske, die während der gesamten 50 Minuten nicht beschlagen ist oder Wasser reinlief. Es war sozusagen ein ungetrübtes Vergnügen. Jetzt bin ich überhaupt kein Taucher oder Schnorchler, ehrlich gesagt ist mir die ganze Unterwasserwelt etwas suspekt, aber zusammen mit Ali, der mich auf ganz entspannte und ruhige Art durch die Korallenriffe führte, fühlte ich mich ganz sicher und habe den Ausflug sehr, sehr genossen. Die einzigen Namen, die ich mir gemerkt habe war Seegurke und Trompetenfisch, aber es gab eine sehr bunte Mischung großer und kleiner Fische, von gelb, über pink und grün, türkis, leuchtend blau, orange, weiß und schwarz war alles dabei. Unterwasserkamera habe ich leider keine, sodass Ihr Euch unter folgendem Link einen Eindruck verschaffen könnt. https://www.youtube.com/watch?v=LdfSn1FcDe4

Die Rückfahrt mit dem Motorboot war schon etwas schaukliger als die gemütliche Hinfahrt, etwas Wind war aufgekommen und die Flug begonnen, sodass wir in der Stunde bis zur Lodge, die ein oder andere Dusche abbekommen haben. Aber bei den Temperaturen kein Problem.

Sicher und um eine Erfahrung reicher kehrte ich an den Strand zurück und habe erstmal eine warme Dusche genossen, bevor ich meinen wunderschönen Strandbungalow wieder räumen musste. Schnell noch die Emails gecheckt und bearbeitet, einen köstlichen Avocadosalat mit  Gambas genossen und schon musste ich diesen wunderschönen Ort wieder verlassen. Wenn ich nicht schon verheiratet wäre, das The Tides käme als Ziel für eine Hochzeitsreise defintiv in die engere Wahl. Erst eine Safari und dann stilvolles Entspannen am Indischen Ozean. So könnte der gemeinsame Lebensweg beginnen.

Matthias, danke an Dich für den tollen Service – man merkt in welchen tollen Hotels und Lodges Du schon gearbeitet hast und besonders auch an Karla für Deine Großzügigkeit!

Wir haben uns noch die Mawimbi Villa angesehen, die ebenfalls zu The Tides Lodge gehört. 5 Doppelschlafzimmer und ein Kinderzimmer mit Etagenbetten für 4 Kinder, ein großes Lounge / Wohnzimmer, Terrasse, Pool und Garten. Alles in einem modernen arabischen Stil mit wunderschönen Dekoelementen und tollen Fotobildern eingerichtet. Der Strand war noch voller getrockneter Algen aus der langen Regenzeit, aber ich glaube fest daran, dass alles gesäubert ist, wenn die ersten Gäste kommen. Das Haus wird an große Familien oder Gruppen mit einem kompletten Service vermietet – ich träume schon mal mit welchen Freunden ich mir diesen Luxus mal leisten werde;-)

Unsere nächste Station war Kijongo Bay, ein Katzensprung entfernt vom The Tides – zumindest auf google map;-) Nur 5 Kilometer Luftlinie, aber eine Stunde African Massage im Jeep. Die letzten 4,5 Kilometer nur mit einem 4X4 Fahrzeug zu benutzen. Man hat mir versichert, dass die Fahrt etwas komfortabler ist, wenn der Sand nach der Regenzeit wieder getrocknet und weich wird.

Wer mal richtig ausspannen will und ich meine so wirklich richtig, der kommt nach Kijongo Bay. Hier gibt es nichts außer 7 Bungalows, Palmen und Sand. Dazu ein tolles Managerpaar – Britt aus Holland und Steve aus Südafrika, die die Lodge die nächsten 2 Jahre betreiben. Danke Euch Beiden für die tollen Gespräche über Wildlife, Fotografie, Nachhaltigkeit, Reisen… und dass Ihr Eure fundierten Kenntnisse mit mir geteilt habt. Wer nach einer Safari nochmal in der Natur abtauchen möchte, der kommt hier her. Das Kijongo Bay ist die einzige Lodge an dem Strand die noch betrieben wird, die Gäste hier sind also die einzigen Touristen weit und breit. Das hervorragende Essen hier wird ausschließlich hier frisch zubereitet, vom Brot, über die köstlichen Fettucini des ersten Abends, der Joghurt , Maracuja Marmelade und die fantastischen Crunchy Cereals aus gerösteten Kokosstreifen, verschieden Nüssen und Honig – zusammen mit dem frischen Obst und dem Joghurt das perfekte Frühstück. Vieles wird auf dem Grundstück selbst angebaut, die vielen Hühner liefern Eier und Fleisch, Milch kommt von den Kühen aus der Umgebung. Alles schmeckte wirklich fantastisch! Danke nochmal Steve für die Chips aus grünen Bananen mit der köstlichen Guacamole, die so hervorragend zum Serengeti Bier passten. Das Resort verfügt über 3 Brunnen, die über bestes Frischwasser verfügen. Es wird als Trinkwasser gefiltert, sodass das Thema mit den Plastikflaschen hier entfällt. Strom wird über die Solaranlage erzeugt und lediglich abends wird ab und an der Generator eingeschaltet, um eine 24 stündige Versorgung sicher zu stellen. WLAN funktioniert ganz gut, ist aber von der Datenmenge limitiert. Gut so, die Gäste sollen sich ja erholen und die Natur genießen. Jeder Bungalow mit arabischem Design hat eine kleine Terrasse vor dem Haus, eine Sitzecke, ein wunderschönes Bett und ein Badezimmer mit Dusche. Die erste Etage besteht aus einem weiteren Bett und dem eigentlichen Highlight – der großen überdachten Terrasse mit Blick aufs Meer. Hier steht ebenfalls ein Bett, das tagsüber zum Entspannen und Lesen einlädt und abends auch als Schlafmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird.  Moskitonetz inklusive! Für die heiße Jahreszeit von November bis März sicherlich eine hervorragende Alternative. Ganz anders als das schicke The Tides, das keine Wünsche offen gelassen hat. Das Kijongo Bay besticht durch natürliches Design ohne Schnickschnack und die Lage inmitten der Natur. Laut Steve ist es übrigens auch ein Paradies für Vogelliebhaber, als ausgebildeter Guide mit großer Erfahrung in vielen Projekten und unterschiedlichen Parks und Conservancies, hat er 300 unterschiedliche Arten auf dem Grundstück gesehen, seitdem er vor 2 Monaten hier angefangen hat.

 

Den Strand habe ich leider nur bei Flut gesehen, da dominieren Krabben den schmalen Küstenstreifen. Tausende rosa Krabben bevölkern den Strand und flüchten ins Wasser, wenn man sich nähert. Ich könnte denen stundenlang zuschauen, das sieht so lustig aus.

Der Sternenhimmel über Kijongo ist, gerade jetzt zu Neumond, unglaublich. Die Milchstraße scheint gerade auf mich runter zu fallen. Es gibt hier keinerlei andere Lichtquellen, es sei denn die Fischer sind auf dem Meer und nutzen Strahler um die Lieblingsspeise der Calamari und somit auch diese selbst anzulocken , sodass der Sternenhimmel hier besonders klar zu sehen ist. Steve – ein passionierter Fotograf – hat fantastische  Fotos mit Langzeitbelichtung gemacht, ich hoffe, er schickt mir eines davon.

Lala salama – Gute Nacht

Kijongo Bay

Maziwe Island

The Tides Beach Resort

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