Ich muss noch von gestern Nachmittag berichten. Außer den Löwen in der Dämmerung war uns noch nichts Spektakuläres begegnet. Morgens hatten wir als Highlight eine Gepardin (eine von geschätzt 90 in ganz Simbabwe), die sich die Eisenbahnschienen als Aussichtspunkt ausgesucht hatte. Sie lief auf die Gleise, hielt ein bisschen Ausschau, zeigte sich von allen Seiten, setzte sich gemütlich und ließ sich schließlich im Gleisbett nieder. Sie nutzte das einzige Zeichen der Zivilisation zur Tarnung. Hinter den Schienen war sie für Beutetiere nicht zu sehen und sie konnte entspannt abwarten, bis sich Ihr Mittagessen den Schienen näherte. Ab und zu hob sie den Kopf, mehr brauchte sie nicht zu tun. Ob ihre Taktik aufging oder der nächste Zug zu früh kam, haben wir leider nicht mehr erfahren. Wir hatten eine Verabredung mit den Kindern des Dorfes. Gemeinsam mit 2 weiteren Autos von Imvelo fuhren wir zur Dorfschule und sammelten unterwegs immer mehr Kinder ein, die sich singend und strahlend einen Platz in den Autos suchten. Unser Jeep war am Ende mit Sibs, unserem fantastischen Safariguide, Matthew unserem wunderbaren Reisebegleiter von Imvelo, uns sechs ladies und 18 Kindern beladen. Mit lautem Gesang, Lachen und Hupen wurde viele Runden durch das Dorf gefahren, bevor die Kinder sich im Schulgarten aufreihten und nochmals für uns tanzten. Eine Gruppe junger Frauen und Männer hatten traditionelle Tänze mit Trommeln und Gesang einstudiert und wir durften der Uraufführung beiwohnen. Es war eine tolle Stimmung mit viel Freude auf beiden Seiten. Imvelo hat einen großen Karton mit Marmeladenbroten mitgebracht, die wir an die Kinder verteilen durften, die sich brav und ordentlich in einer langen Schlange anstellten. Abgerundet wurde der Besuch beim Dorfoberhaupt Mr Johnson und seiner Frau Dorothee, die uns nicht nur viel über ihre Kultur erzählten, sondern uns auch zeigten wie sie lebten. Das war zu unserem Erstaunen sehr großzügig, allein die Größe der Küche von Dorothee würde manche deutsche Hausfrau neidisch machen. Auch ein Besuch des Marktes, der nur aus Kunsthandwerk bestand und auf dem wir Dorothee als Geschäftsfrau wiedersahen gehörte zum Dorfprogramm. Unser Lunch erwartete uns an einer Senke, die jetzt nach der Regenzeit mit Wasser gefüllt war. Eine wunderschöne Szenerie mit Seerosen und Wasserlilien, davor 2 schön gedeckte Tische und weiter abseits 2 Massageliegen. Wie immer auf der Reise gab es gutes Essen, kalten Weißwein oder Gin Tonic (wegen der Malaria). Unsere Mitreisende Ali, spezialisiert auf Reitsafaris, kam mit Dennis und Sharon auf ihren Pferden dazu. Imvelo hat eine Partnerschaft mit den Pferdebesitzern und es werden Reitprogramme angeboten. Mitten im Busch ein Lunch mit wunderbarem Service. und einer kurzen Entspannungsmassaage danach, war irgendwie unwirklich, aber ein tolles Erlebnis. 90 Minuten in unserer neuen Unterkunft der Camelthorne Lodge reichten zum Zimmerbeziehen, „auffrischen“, Emails checken, Fotos posten und Kaffee trinken. 16 Uhr ging es wieder in den Jeep. Ein Elefant ganz nah am Weg, der die Bäume schüttelte, um die Früchte runter zu holen, das uns schon bekannte Löwenrudel, dieses Mal waren die Halbstarken in Begleitung ihrer Mütter. Kurze Aufgeregtheit als unser Jeep sich näherte, danach war Gruppenkuscheln angesagt. Eine Giraffe stand Fotomodell im stimmungsvollen Licht der untergehenden Sonne und dann tauchte ein einsamer Elefant auf. Der Jeep stoppte und Sibs entschied, dass jetzt die Zeit gekommen ist, uns zu erklären, wie man sich zu Fuß an einen Elefanten anpirscht. Ich kann nur sagen, der Herr versteht sein Handwerk – unbemerkt schlichen wir dem Riesen immer näher, und ich wette, dass wir uns alle fragten, ob diese Riesen wirklich so sanft sind, als er 15 Meter an uns vorbei schritt. Matthew zeigte uns den Sinn der Buschregel: die Gefahr kommt selten von vorne, sondern meist von hinten, also schau immer auch nach hinten, wenn Du vorne fasziniert etwas betrachtest. Von uns deutschen Stadtmädels unbemerkt, näherte sich aus entgegengesetzter Richtung ein weiterer Elefant – wie gut dass die zwei Männer so gut auf uns aufpassen. Unseren Sundowner hatten wir bei unserer aufregenden Pirsch zwar verpasst, aber dafür ein cooles Gruppenfoto vor dem Elefanten bekommen. Gin und Tonic wurde später am Lagerfeuer serviert, Dinner under the stars war wie immer köstlich und 3 von uns brachen dick eingemummelt zum Nightdrive auf. Afrikanische Känguruhs, Minihüpfer, die sich wie Kängurus fortbewegen aber ein bisschen wie Kaninchen aussehen, sahen wir fast an jeder Ecke, Elefanten und einer Büffelherde im Dunklen zu begegnen, lässt die Müdigkeit schnell vergehen und die Kälte fast vergessen. Müde und frierend ging es gegen 22:45 ins Zimmer, dass durch den offenen Kamin schön aufgewärmt war. Ich brauche glaube nicht erklären, warum ich nichts mehr geschrieben habe.

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