03.11.2022 – Seronera – Ngorongoro Pakulala Camp

Katzentag in Seronera! Bereits in der Nacht hörten wir Löwengebrüll aus drei unterschiedlichen Richtungen – Hilfe wir sind umzingelt! Aber wir sind natürlich nicht zu Schaden gekommen, sonst könnte ich Euch ja nicht mehr all diese wunderschönen Bilder senden. Amos erzählte, dass um das Pumzika Camp immer viele Löwen sind, und sie gerade bei Regen gerne vorbeikommen und sich unter die Zeltdächer legen. Heute war die Luft rein, nur Giraffen, Gnus und Zebras konnten wir sehen.

Nach dem Frühstück ging es wieder los. Meine Mannschaft murrte schon ein bisschen, weil ich immer darauf dränge möglichst früh zu starten (Heriel übrigens auch und der muss es ja wissen;-). Ich bin aber ein unerbittlicher Reiseleiter, und das wurde wieder einmal belohnt.

Die erste Szene war bereits um 8 Uhr. Ein Löwenrudel hatte ein Gnu gerissen, einige Jungmänner kamen uns schon mit super dicken Bäuchen entgegen, einige Löwinnen fraßen aber noch. Ein großes Rudel Hyänen hatte sich um den Baum, unter dem die Löwen ihre Beute gezerrt hatten, gruppiert und versuchten ihren Teil zu ergattern. Aber die Damen waren sehr wachsam. Immer wieder probierte eine Hyäne näher zu kommen, bis die Löwen sie attackierten. Am Ende hat es aber doch eine geschafft und ein Stück ergattert. Die jungen Herren fläzten sich auf die Straße – sozusagen als Löwenstreifen – und hielten den Verkehr auf. Sie zeigen einem halt demonstrativ, dass sie hier die Könige sind und nichts zu befürchten haben. Machte nix, gab ja genug zu gucken;-). Und solange die Menschen im Auto bleiben, laufen sie auch ganz entspannt direkt am Auto vorbei. Ganz schön groß!

Wir verließen diese Szenerie nach gut 40 Minuten wieder, kamen an einem Kori Bustard (Riesentrappe) vorbei, sahen wieder unzählige Gnus und kamen nach insgesamt 20 Minuten an einige große Felsen. Bei König der Löwen hätte das Setting nicht besser sein können. Ein Löwe lag malerisch auf dem Felsen, döste ein bisschen, schaute in die Ferne, wo reichlich potentielle Beute graste und setzte sich gefühlt für uns in Szene. 200 – 300 Meter entfernt kam ein weiterer Löwe hinter einem Hügel hervor und wir dachten schon, jetzt kommt die Liebste zum Tête-à-Tête. Es war aber ein junger Kerl, der anscheinend auch mal hoch hinaus wollte;-) Er konnte fast noch besser posen, vor Allem sein Blick a la James Dean war hinreißend.

Gut 5 Minuten später durften wir zwei stattliche Mähnenlöwen bewundern, die gemeinsam an einem Baum chillten. Oft sind es Brüder, die gemeinsam durch die Steppe ziehen. Wieder gut 20 Minuten später sahen wir einige Jeeps um einen Baum stehen – das kann eigentlich nur eines bedeuten: Leopard! Nach kurzer Wartezeit kamen auch wir in eine gute Fotoposition und konnten die Dame ausgiebig (30 Minuten) beobachten. Sehr aktiv war sie leider nicht, aber wunderschön, sie so nah betrachten zu können.
Es war jetzt gerade einmal 11 Uhr – der frühe Vogel fängt den Wurm!!!
15 Minuten später nochmal 2 Geparden, 20 Minuten später ein schlummerndes Löwenrudel, wieder 15 Minuten später ein Löwenpärchen im Honeymoon. Ich erinnere nochmal an den Satz von Fransisca „Seronera will never disappoint you“.

Als wir mittags am Naabi Hill Gate auscheckten, wollte ich meinen Mitreisenden die Aussicht vom Naabi Hill zeigen, aber der war mit Flatterband abgesperrt. Hinter dem Toilettenhaus am Fuße des Felsens lag ein – Ihr ahnt es schon – Löwe und machte sein Mittagsschläfchen. Und Dutzende Touristen liefen umher und versuchten durch die Büsche einen Blick oder gar Foto zu erhaschen.

Wir fuhren aus der Serengeti heraus, machten den obligatorischen Fotostopp am Tor und fuhren über die ruckelige Piste zum Ngorongoro Krater. Viel Vieh und einige Giraffen begegneten uns in der kargen Landschaft. Vom Serengeti Tor zu unserem nächsten Camp (Pakulala, mein absoluter Favorit) brauchten wir ungefähr 90 Minuten. Man steigt aus dem Auto, wird begrüßt mit Saft und feuchtem Tuch, geht dann ein paar Schritte vor und ist immer wieder geflasht von dieser Aussicht! Der Blick geht bis zum Boden des Ngorongoro Kraters mit dem Magadi Salzsee. Dieses kleine Paradies hatten wir heute ganz für uns alleine. Und als wäre das nicht fantastisch genug, kamen noch Giraffen zum Sundowner und schienen genauso fasziniert von diesem Ort und seiner Aussicht, wie wir. Das Abendessen war köstlich, auch hier wurde gesungen und getanzt – was für ein schöner Tag geht hier zu Ende. Pakulala bedeutet übrigens „ein Platz zum Schlafen“. Das sollte man auch zeitig tun, damit man morgens zum Sonnenaufgang wieder auf den Beinen ist. Hier sollte man keine Sekunde Tageslicht versäumen. Lala salama – Gute Nacht!