02.05.18 – Morgendusche – und Diinner mit Elefanten

Der Himmel über der Schlucht leuchtete glutrot als unser Wecker um 6:00 läutete. Ich habe beim Rauschen des Sambesis herrlich geschlafen und unsere Befürchtung nachts zu frieren hat sich nicht bewahrheitet. Zum Frühstück zogen die Adler an uns vorbei, die Ausschau hielten nach Nahrung – bevorzugt Klippschliefer, die sich morgens zum Aufwärmen auf die sonnigen Steine legen. Um 7 Uhr gab es eine herzliche Verabschiedung und unser Frühstück konnte sich auf der halbstündigen Holperfahrt über die Sandpiste gut im Magen verteilen. 15 Minuten weiter auf einer Asphaltstraße kamen wir bei den Viktoriafällen an. Der weitläufige Park besteht aus Regenwald und der felsigen Uferregion.
Wir wurden eindringlich gewarnt, dass es wirklich nass werden würden, aber was uns dann erwartete, damit haben wir nicht gerechnet. Ausgestattet mit langen, schwarzen Regenmänteln watschelten wir wie Pinguine umher. An den ersten Aussichtspunkten konnten wir die schnell fließenden Wassermassen noch gut sehen, je weiter wir zu den Hauptfällen kamen, umso weniger konnten wir das Wasser sehen. Eindrucksvoll hat es uns aber seine Existenz gezeigt – es hat aus blauem Himmel sintflutartig auf uns herab geregnet. Im Regenwald gab es dadurch viele kleine Regenbogen. Über einen Kilometer führt der Weg mit insgesamt 16 Aussichtspunkten bis zu der Brücke die über den Sambesi führt und die Grenze zu Sambia bildet. Unglaubliche Wassermassen donnern um diese Jahreszeit bis zu 108 Meter in die Tiefe. In 3 1/2 Tagen kommt soviel Wasser an den Hauptfällen herunter, wie New York in einem Jahr verbraucht. Die daraus entstehende Gischt nahm uns heute leider die Sicht und durchnässte uns bis auf die Haut. Der Weg über die mit einer Art Schilf bewachsenen Ebene erinnerte mich an die Wattwiesen an der Nordsee, Wind und Regen inklusive. Auch wenn wir vieles nur erahnen konnten, ist es für mich ein eindrucksvolles Erlebnis gewesen.
Die Kraft der Natur war überall zu hören und teilweise zu sehen – und wie es David Livingstone einst erging, als er die Fälle das erste Mal unvorbereitet sah, kann man nur erahnen. Wir befindend uns auf einer Inforeise und die Imvelo Lodges möchten uns soviel zeigen wie möglich, also haben wir Victoria Falls um 10:10 Uhr bereits wieder verlassen und fuhren Richtung Osten, vorbei am Flughafen in Richtung Hwange Nationalpark. Ich fühlte mich in meine Kindheit zurück versetzt – Kohleabbau, wie im Ruhrpott. Das war der Anblick kurz vor dem Tor des Nationalparks. Hoffentlich verbleibt dieser verschont! Knapp 2 Stunden dauerte die Fahrt bis dahin und wir wurden von unserem Safari Guide begrüßt, der auch den offenen Jeep mitgebracht hatte. Das Gepäck wurde verladen und auf´s Dach geschnallt, meine nicht ganz ernst gemeinte Antwort, was wir trinken wollten:“ kaltes Bier!“ wurde prompt umgesetzt und wir fuhren mit eisgekühltem Zambesi in den Park. Ob es Show war oder ernst? Unser Bier tranken wir dann außerhalb des Jeeps, da ein technisches Problem an den Bremsen eine Sparstrumpf erforderlich machte. Nach 10 Minuten war das Problem behoben, der Reifen wieder dort wo er hingehörte und weiter ging’s. Grünes Buschland mit niedrigen Bäumen ließ uns kaum etwas erspähen, aber ab und an kreuzte ein Kudu, Impala oder Elefant unseren Weg. An einem wunderschönen See gab es ein köstliches Mittagessen, an einem anderen See den ersten Gin Tonic mit badenden Nilpferden. Unsere Überfahrt zur Lodge dauerte bis kurz vor 5, sodass wir uns schon wieder beeilen mussten, um pünktlich beim Sun Downer zu sein. Mitten in der Steppe war eine hervorragende Bar aufgebaut und wir Mitten in der Steppe war eine hervorragende Bar aufgebaut und wir bekamen viele Informationen über den Park und die dort lebenden Tieren. Zurück in der Lodge wurden wir von den Elefanten begrüßt, die das dortige Wasserloch regelmäßig frequentieren. In der Trockenzeit sollen hier bis zu 400 Tiere am Tag zu beobachten sein. Heute haben wir einige von ihnen gesehen, teilweise sehr nah, was immer ein Erlebnis ist. Dinner mit Elefanten, da schmeckt es noch mal so gut. Ich liege jetzt alleine in meinem wunderschönen Zelt, habe leider keine Zeit die tolle Badewanne zu nutzen, lausche dem Busch Konzert und freue mich auf einen neuen Tag, der für uns morgen um 5:30 Uhr beginnt.